Der 28-jährige Manuel arbeitet bei Manus Bau + Schreinerei in Bern (Fotos: David Fürst).
«Lärm unterscheidet sich von Geräuschen oder Ton: Er ist störend und belastend. Im urbanen Raum gibt es sehr viele Reize, die uns in ihrer Summe belasten. Es ist schwierig, sich diesen zu entziehen.
Bei meiner Arbeit als Schreiner ist der Lärm meistens plan- und voraussehbar. Wenn ich ein Brett zuschneide, weiss ich, wann ich welchen Lärm höre und wann er wieder aufhört. Ich habe die Kontrolle. Auf der Baustelle ist die Lärmbelastung unter Umständen weniger berechenbar.
Bei uns in der Schreinerei Manus geben wir aufeinander acht. Wir haben zwei Räume, die mit einer Tür verbunden sind. Wenn wir lärmige Arbeiten an den grossen Maschinen machen, schliessen wir die Tür zum Bankraum.
Das wichtigste Hilfsmittel, um mich vor Lärm zu schützen, sind die Kopfhörer. Eine Zeit lang habe ich meine In-Ear-Noise-Cancelling-Kopfhörer verwendet, um dem Lärm zu entgehen. Durch einen Freund habe ich jedoch erfahren, dass In-Ear-Kopfhörer nicht genügend Schutz bieten. Die kleinen Kopfhörer können nur das Trommelfeld schützen. Der ganze Lärm, der hinter dem Ohr auf das Gehör trifft, wird nicht abgehalten.
Um mich den Lärm zu erziehen, gehe ich gerne in die Natur, am liebsten in den Wald oder in die Berge. Auch höre ich nicht so oft Musik, sondern geniesse die Stille.»
Was hörst du in Manuels Schreinerei? (Quelle: David Fürst)
