Sounz

Einmal im Monat improvisiert Christian Brantschen für Journal B. Das aktuelle Stück ist den Gaza Müttern gewidmet: “Und die Regierungen schweigen weiterhin beharrlich?!?”

Feuerregen

von Maru Rieben 28. Juli 2014

Der Tod kommt nicht immer unerwartet. Und trotzdem: Auf einmal ist er Tatsache. Und wir haben damit zu leben, dass es mit uns weitergeht, wo die Fehlenden uns fehlen.

Was bleibt uns? Das Glas zu heben aufs Leben. Dass es stattgefunden hat. Dass es stattfindet.

Eine Reisemusik für Christina T.

Laubbläser und Hornmilch

von Balts Nill 27. Juli 2014

Balts Nill, Mitbegründer von Stiller Has, spielt mit Instrumenten und Worten. Fürs Klangjournal von Journal B stellt er kleine Karaoke-Vorlagen her, zu denen man am besten kurze Zeitungsausschnitte liest (oder singt oder pfeift).

z.B. die folgenden:

Der Gebrauch von Laubbläsern soll in der Stadt Zürich eingeschränkt werden. Das fordert zumindest der  Gemeinderat. Am Mittwochabend hat er den Stadtrat mit einem Postulat beauftragt zu prüfen, wie der Einsatz der zweifellos praktischen, aber ebenso unstreitig lauten und nervtötenden Geräte so geregelt werden könnte, dass unnötiger Lärm und gesundheitliche Schädigungen vermieden werden.  Konkret fordert der Vorstoss, der Einsatz von Laubbläsern solle nur noch im Oktober und November erlaubt sein (…)

Das von  bürgerlicher Seite vorgebrachte Argument, auch bei Laubbläsern liege der  umwelt- und sozialverträgliche Einsatz in der Verantwortung jedes Einzelnen, fand bei der Linken und der CVP ebenso wenig Gnade wie die Laubbläser selber. Mit 68 zu 53 Stimmen überwies der  Rat die Forderung an den Stadtrat (…)

NZZ , 5. Juni 2014

„Hornmilch hat offenbar einen höheren Gehalt an Immunglobulinen und einen besseren Redox- Wert. Vielleicht ist das mit ein Grund, dass diese Milch auch von Menschen mit Lactoseintoleranz besser vertragen wird.  Es ist aber auch eine ethisch- moralische Frage: Die Enthornung ist eine Methode aus Amerika und ein Ausdruck der Industrialisierung der Landwirtschaft. Mittlerweile haben 90 Prozent  der Kühe in der Schweiz keine Hörner mehr. Dagegen habe ich mich immer gewehrt. Ich habe auch keine Hochleistungsrassen eingekreuzt.  Wir haben immer noch alles Simmentaler, das ist eine lokale Genetik, die hier auch schon Tausende Jahre existiert und sich an die Umwelt angepasst hat. Für eine Simmentaler Kuh ist es nicht nötig, Soja aus Argentinien zu importieren, was hier wächst, reicht ihr.  Eine Hochleistungskuh hingegen bekommt einen Stoffwechselkollaps.“

Land- und Alpwirt Christian Haueter  im „Bund“ vom 26. Juli 2014

Hochstaplerwalzer

von Adi Blum 15. Juli 2014

Der «Hochstaplerwalzer» ist der neunte in einer Serie von zwölf leichten Walzern fürs Akkordeon. Er ist allen Blendern dieser Welt gewidmet.

Einmal im Monat improvisiert Christian Brantschen in Gedanken an jemanden für Journal B. Das aktuelle Stück spielt “Nach dem Gewitter…”.

Zwitscherdeutsch

von Maru Rieben 30. Juni 2014

Nervt Sie das manchmal hohe Quietschen in den Zügen auch so? Dann blenden Sie die sonstigen Zuggeräusche aus und ein Vogelorchester wird Sie erfreuen.

Die Solostimme spielt das kleinste mir bekannte Instrument: Es ist eine Membran in der Grösse eines Daumennagels, oft von fliegenden Händlern an Meerespromenaden verkauft. Das Stück ist Kathrin B. gewidmet, die mir das Zwitschern beigebracht hat, sowie allen freundlichen SBB-KontrolleurInnen.

Einstürzende

von Balts Nill 23. Juni 2014

Balts Nill, Mitbegründer von Stiller Has, spielt mit Instrumenten und Worten. Fürs Klangjournal von Journal B stellt er kleine Karaoke-Vorlagen her, zu denen man am besten kurze Zeitungsmeldungen liest (oder singt oder pfeift).

z.B. die folgenden:

Hochhaus

Frankfurt – Noch nie ist in Europa ein höheres Gebäude gesprengt worden: In Frankfurt am Main wurde gestern ein 116 hohes früheres Uni-Hochhaus in die Luft gejagt. In wenigen Sekunden fiel der sogenannte AfE-Turm in sich zusammen. Mehrere Tausend Schaulustige verfolgten die spektakuläre Sprengung. (sda)

Der Bund, 3. Februar 2014

Denkmal

Brescia. – Ein Denkmal für Papst Johannes Paul II ist in Cevo nahe der lombardischen Stadt Brescia umgestürzt und hat einen 21-jährigen Mann erschlagen. Der junge Mann aus der Provinz Bergamo war mit einer katholischen Gruppe zur Skulptur gepilgert. (sda)

Der Bund 25. April 2014

Flohnerwalzer

von Adi Blum 16. Juni 2014

Der «Flohnerwalzer» ist der achte in einer Serie von zwölf leichten Walzern fürs Akkordeon. Er ist Charles Fouriers Flattertrieb gewidmet. Es geht uns am besten, wenn wir möglichst vielen verschiedenen Tätigkeiten nachgehen.

Einmal im Monat improvisiert Christian Brantschen fürs Klangjournal von Journal B und widmet das Stück jemandem. Heute dem Mädchen am Wasser: Regarde, le navire quitte le port…

SAW

von Maru Rieben 2. Juni 2014

Ob ich eigentlich auch manchmal ein Instrument spiele oder nur noch Blumen blase und mich mit Katzengeschrei und Schnarchgeräuschen beschäftige, wurde ich gefragt. Hier als Antwort eine Improvisation aus der Kirche Einigen am Thunersee.

Die seekranke Intonation gehört zu den Risiken und Nebenwirkungen dieses Instruments…

Das Stück ist Daniel L. gewidmet, der auch die Aufnahmen gemacht hat.

Zwerge und Riesen

von Balts Nill 26. Mai 2014

Balts Nill, Mitbegründer von Stiller Has, spielt mit Instrumenten und Worten. Fürs Klangjournal von Journal B stellt er kleine Karaoke-Vorlagen her, zu denen man am besten kurze Zeitungsmeldungen liest (oder singt oder pfeift).

z.B. die folgenden:

Brauner Zwerg

Astronomen haben die erste Wetterkarte eines Braunen Zwerges erstellt. Die Aussichten auf dem Himmelsobjekt Luhman 16 B sind ungemütlich: Stark bewölkt bei rund 1000 Grad und leichtem Eisen-Regen, wie das Max Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg berichtet.

Braune Zwerge sind gescheiterte Sterne: Sie sind zu klein, um das Feuer der Kernfusion zu zünden, das Sterne zum Leuchten bringt. Das Doppelsystem Luhman 16 AB ist erst 2013 entdeckt worden. (dpa/fwt)

Der Bund, 11. März 2014

Blauer Riese

Gestrandete Wale wurden vergraben, verbrannt, zersägt und zerstückelt – mit unangenehmen Nebenwirkungen: „Hilfskräfte, die bei der Zerlegung von Walen unmittelbar mit deren Gewebe in Kontakt kamen, berichten, dass es Wochen dauerte, bis sie den Geruch wieder losgeworden sind“, erzählt der Meeresbiologe Boris Culik.

Heute zieht man die grossen Tiere in der Regel einfach wieder aufs offene Meer hinaus und versenkt sie. Am Meeresboden entstehen dann wahre Oasen für Kleinlebewesen. Es dauert oft 50 Jahre, bis einer der Riesen vollständig abgebaut ist.

Die Zeit, 22. Mai 2014

Individualistenwalzer

von Adi Blum 19. Mai 2014

Der «Individualistenwalzer» ist der siebente in einer Serie von zwölf leichten Walzern fürs Akkordeon. Er betrachtet den Satz „Der Starke ist am mächtigsten allein“ und kommt lapidar zum Schluss, dass dies nur sehr bedingt zutrifft.

Für S.

von Christian Brantschen 12. Mai 2014

Einmal im Monat improvisiert Christian Brantschen fürs Klangjournal von Journal B und widmet das Stück einer Person, die ihm durch den Kopf geht. Der Beitrag dieser Woche ist S. gewidmet: “Glad, very glad, your back!”

Trobenta

von Maru Rieben 5. Mai 2014

In Slowenien heissen Primeln Trobentica oder auch Trobenta (Trompete) und jedes Kind weiss dort, dass ein Primeli auch ein Instrument ist, wobei jede Blüte etwas anders tönt. Mir träumt von einem Trobenta-Chor!

Das Stück ist Marko K gewidmet, der mir die Wiese voller Trompeten gezeigt hat.

Fossilien und Erdgas

von Balts Nill 28. April 2014

Balts Nill, Mitbegründer von Stiller Has, spielt mit Instrumenten und Worten. Fürs Klangjournal von Journal B stellt er kleine Karaoke-Vorlagen her, zu denen man am besten kurze Zeitungsmeldungen liest (oder singt oder pfeift).

z.B. die folgenden:

Abseits der heutigen Küstenlinie haben Forscher mehr als 40 Fossilien mariner Tiere im Staub der Atacama-Wüste in Chile gefunden. In vier Schichten liegen am Berg Cerro Ballena Skelette von Furchen- und Pottwalen, Robben, Walrosswalen, aquatisch lebenden Faultieren und Knochenfischen.

Die Szenerie lasse auf einen schnellen Tod von Tieren in Küstennähe schliessen, der sich mehrfach wiederholt habe. Das weise auf giftige Algenblüten als Ursache hin.

Die Fundstelle in Chile sei beim Ausbau des Pan- Amerikanischen Highways von 2010 bis 2012 entdeckt worden. Die sehr gut erhaltenen Fossilien dort stammten aus dem späten Miozän. In jener Phase vor etwa sieben Millionen Jahren habe es einen Meeresspiegelanstieg in der Region gegeben. (dpa/fwt)

Der Bund, 26. Februar 2014

Die Aktiengesellschaft für schweizerisches Erdöl (Seag) gibt ihr Erdgasbohrprojekt in Hermrigen im Seeland auf. Die geprüften Bohrplätze wären mit Problemen verbunden gewesen – weil senkrechtes Bohren nicht möglich gewesen wäre und Schwefelwasser hätte austreten können, wie die Seag in einem Rundbrief an die Bevölkerung schreibt. Die Abklärungen haben fünf Jahre in Anspruch genommen. Ans Aufgeben denkt die Seag indes nicht. Sie hat bereits einen neuen Standort im Raum Seeland Frienisberg ins Auge gefasst. (pd/lok)

Der Bund, 24. April 2014

Geldmacherwalzer

von Adi Blum 21. April 2014

Der «Geldmacherwalzer» ist der sechste von zwölf leichten Walzern für Akkordeon. Er stellt die hypothetische Frage, ob Sie, wenn Sie bei Lebensgefahr entscheiden müssten, sich eher der Gier- oder der Neidfraktion anschliessen würden.

Schnarchsinfonie

von Maru Rieben 7. April 2014

Diese Schnarchsinfonie ist Michael und Susi gewidmet, schreibt Maru Rieben zu ihrem neusten Beitrag. Doch beim genauen Hinhören erkennt wohl die Eine oder der Andere auch sich selbst.

Spuk & Mystik

von Balts Nill 31. März 2014

Balts Nill, Mitbegründer von Stiller Has, spielt mit Instrumenten und Worten. Fürs Klangjournal von Journal B stellt er kleine Karaoke-Vorlagen her, zu denen man am besten kurze Zeitungsmeldungen liest (oder singt oder pfeift).

z.B. die folgenden:

Albert Einstein nannte die Teilchenverschränkung – eine der grundlegenden Quanteneigenschaften – eine „spukhafte Fernwirkung“. Wiener Physiker berichteten nun im Fachjournal „PNAS“ über die bisher komplexeste Verschränkung. Bei der Quantenverschränkung bleiben  Teilchen auf scheinbar paradoxe Weise auch über grosse Distanzen verbunden. Könnte man zwei Münzen verschränken, würde bei einem Münzwurf, wenn eine Münze Kopf zeigt, die andere ebenfalls Kopf zeigen. Das wäre eine zweidimensionale Verschränkung. Einem Team ist es nun gelungen, Photonen mindestens 100-dimensional zu verschränken. „Man kann sich das wie zwei Würfel vorstellen, die mindestens 100 unterschiedliche Seiten haben und trotzdem beim Wurf immer die gleiche Augenzahl zeigen“, sagt Mario Krenn von der Uni Wien. (sda/apa).

Aus: „Der Bund“ vom 25. März 2014

Der US- Geheimdienst NSA sammelt angeblich die Inhalte von Telefonaten in bisher ungeahntem Ausmass. Der Geheimdienst habe ein Programm entwickelt, das die komplette Sprachkommunikation eines einzelnen Landes aufsaugen könne, berichtete die „Washington Post“. Das NSA- System  namens „Mystic“ wird demnach gegen mindestens ein Land eingesetzt. Es sei in diesem Land seit 2011 aktiv. Die Telefonate würden für 30 Tage gespeichert, und die Beamten könnten sie in dieser Zeit anhören. (sda)

Aus: „Der Bund“  vom 20. März 2014

Zuzügerwalzer

von Adi Blum 24. März 2014

Der «Zuzügerwalzer» ist der fünfte in einer Serie von zwölf leichten Walzern fürs Akkordeon. Er unterstützt eine offene Migrationspolitik und gibt vor, ein konkretes Argument gegen jede fremdenfeindliche Initiative zu sein.

Go, Jim, Go…

von Christian Brantschen 17. März 2014

Einmal im Monat improvisiert Christian Brantschen fürs Klangjournal von Journal B. Zum Beitrag dieser Woche schreibt er: “Lincoln (Nevada) ist machbar ….”

Katzenjammer

von Maru Rieben 10. März 2014

Jammern Katzen in Afrika anders? Dürfen ihre Stimmen überhaupt das Land verlassen? Dieses Stück ist Eva S. und allen Grenzunzufriedenen gewidmet.

Giftspritze

von Balts Nill 3. März 2014

Balts Nill, Mitbegründer von Stiller Has, spielt mit Instrumenten und Worten. Fürs Klangjournal von Journal B stellt er kleine Karaoke-Vorlagen her, zu denen man am besten kurze Zeitungsmeldungen liest (oder singt oder pfeift).

z.B. folgende (entnommen dem «Bund» vom 26.2. 2014):

In den USA sinkt die Zustimmung zur Todesstrafe. Das Mittel für die Giftspritze wird knapp, denn Apotheken weigern sich, das bei Hinrichtungen zumeist verwendete Mittel Pentobarbital zu liefern. Pharmafirmen und Apotheken berufen sich bei ihrer Weigerung auf ethische und rechtliche Gründe. Ersatzstoffe stehen in der Kritik, weil sie zu einem qualvollen Tod führen können.

Mitten in die neuen Debatten über die Todesstrafe und die Form ihrer Vollstreckung stehen in den USA zwei Hinrichtungen an.  Michael Taylor soll in Missouri wegen Vergewaltigung und Mordes an einer 15- jährigen im Jahr 1989 hingerichtet werden.  Eine Apotheke im Nachbarstaat Oklahoma teilte mit, sie werde Pentobarbital nicht mehr an die Gefängnisbehörden in Missouri verkaufen. Taylor hatte sie zuvor verklagt. Die Hinrichtung werde dennoch vollstreckt, sagte ein Sprecher des Gouverneurs.

(…)

Wegen der Engpässe beim verwendeten Mittel denken Unterstützer der Todesstrafe in mehreren Bundesstaaten mittlerweile laut über eine Rückkehr zum elektrischen Stuhl oder zum Erschiessungskommando nach. Sie stossen bei ihrer Suche nach Alternativen zur Giftspritze aber auf Widerstand. (sda)

Prosumentenwalzer

von Adi Blum 24. Februar 2014

Der «Prosumentenwalzer» ist der vierte in einer Serie von zwölf leichten Walzern fürs Akkordeon. Er wendet sich gegen eine Aufteilung der Welt in Produzenten und Verbraucher.

Ok, Sputnik…

von Christian Brantschen 17. Februar 2014

Einmal im Monat improvisiert Christian Brantschen fürs Klangjournal von Journal B. Auf die bisher eher melancholischen Stücke folgt nun ein leiser Blues-Feger: “Dann mal danke für den Spiegel…”