Giftspritze

von Balts Nill 3. März 2014

Balts Nill, Mitbegründer von Stiller Has, spielt mit Instrumenten und Worten. Fürs Klangjournal von Journal B stellt er kleine Karaoke-Vorlagen her, zu denen man am besten kurze Zeitungsmeldungen liest (oder singt oder pfeift).

z.B. folgende (entnommen dem «Bund» vom 26.2. 2014):

In den USA sinkt die Zustimmung zur Todesstrafe. Das Mittel für die Giftspritze wird knapp, denn Apotheken weigern sich, das bei Hinrichtungen zumeist verwendete Mittel Pentobarbital zu liefern. Pharmafirmen und Apotheken berufen sich bei ihrer Weigerung auf ethische und rechtliche Gründe. Ersatzstoffe stehen in der Kritik, weil sie zu einem qualvollen Tod führen können.

Mitten in die neuen Debatten über die Todesstrafe und die Form ihrer Vollstreckung stehen in den USA zwei Hinrichtungen an.  Michael Taylor soll in Missouri wegen Vergewaltigung und Mordes an einer 15- jährigen im Jahr 1989 hingerichtet werden.  Eine Apotheke im Nachbarstaat Oklahoma teilte mit, sie werde Pentobarbital nicht mehr an die Gefängnisbehörden in Missouri verkaufen. Taylor hatte sie zuvor verklagt. Die Hinrichtung werde dennoch vollstreckt, sagte ein Sprecher des Gouverneurs.

(…)

Wegen der Engpässe beim verwendeten Mittel denken Unterstützer der Todesstrafe in mehreren Bundesstaaten mittlerweile laut über eine Rückkehr zum elektrischen Stuhl oder zum Erschiessungskommando nach. Sie stossen bei ihrer Suche nach Alternativen zur Giftspritze aber auf Widerstand. (sda)