Laubbläser und Hornmilch

von Balts Nill 27. Juli 2014

Balts Nill, Mitbegründer von Stiller Has, spielt mit Instrumenten und Worten. Fürs Klangjournal von Journal B stellt er kleine Karaoke-Vorlagen her, zu denen man am besten kurze Zeitungsausschnitte liest (oder singt oder pfeift).

z.B. die folgenden:

Der Gebrauch von Laubbläsern soll in der Stadt Zürich eingeschränkt werden. Das fordert zumindest der  Gemeinderat. Am Mittwochabend hat er den Stadtrat mit einem Postulat beauftragt zu prüfen, wie der Einsatz der zweifellos praktischen, aber ebenso unstreitig lauten und nervtötenden Geräte so geregelt werden könnte, dass unnötiger Lärm und gesundheitliche Schädigungen vermieden werden.  Konkret fordert der Vorstoss, der Einsatz von Laubbläsern solle nur noch im Oktober und November erlaubt sein (…)

Das von  bürgerlicher Seite vorgebrachte Argument, auch bei Laubbläsern liege der  umwelt- und sozialverträgliche Einsatz in der Verantwortung jedes Einzelnen, fand bei der Linken und der CVP ebenso wenig Gnade wie die Laubbläser selber. Mit 68 zu 53 Stimmen überwies der  Rat die Forderung an den Stadtrat (…)

NZZ , 5. Juni 2014

„Hornmilch hat offenbar einen höheren Gehalt an Immunglobulinen und einen besseren Redox- Wert. Vielleicht ist das mit ein Grund, dass diese Milch auch von Menschen mit Lactoseintoleranz besser vertragen wird.  Es ist aber auch eine ethisch- moralische Frage: Die Enthornung ist eine Methode aus Amerika und ein Ausdruck der Industrialisierung der Landwirtschaft. Mittlerweile haben 90 Prozent  der Kühe in der Schweiz keine Hörner mehr. Dagegen habe ich mich immer gewehrt. Ich habe auch keine Hochleistungsrassen eingekreuzt.  Wir haben immer noch alles Simmentaler, das ist eine lokale Genetik, die hier auch schon Tausende Jahre existiert und sich an die Umwelt angepasst hat. Für eine Simmentaler Kuh ist es nicht nötig, Soja aus Argentinien zu importieren, was hier wächst, reicht ihr.  Eine Hochleistungskuh hingegen bekommt einen Stoffwechselkollaps.“

Land- und Alpwirt Christian Haueter  im „Bund“ vom 26. Juli 2014