«Ich lese mehr als drei Bücher im Monat»

von David Fürst & Lucy Schön 10. Januar 2025

Kolumnen? Können wir! Lea Schlenker ist Dichterin, Veranstalterin und leidenschaftliche Leserin. Seit November stellt sie in ihrer Journal B-Kolumne ihre Top drei Bücherfavoriten des Monats vor. Wir haben sie dazu ausgefragt.

Lea Schlenker liest von Sachbüchern über die Anatomie von Schmetterlingen bis hin zu Science-Fiction-Romanen alles, was auch nur ansatzweise von Interesse sein könnte. In ihrer neuen Kolumne «Lea liest» darf die Wahlbernerin nun ihre Leidenschaft fürs gedruckte Wort mit ganz Bern teilen. Einmal im Monat präsentiert sie ihre drei Lieblingsbücher aus den Bereichen Prosa, Sachbuch, Lyrik und mehr – darunter immer auch ein besonderer Bern-Tipp.

Die Autorin, die sich vor allem auf das Schreiben von Gedichten spezialisiert hat, ist in Zürich und im Kanton Aargau aufgewachsen und lebt seit fast zehn Jahren in Bern. Sie ist Mitgründerin des Kollektivs Kitzeln, das in Bern eine feministische Lesebühne ins Leben gerufen hat und 2024 mit dem Kulturpreis der Stadt Bern ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus engagiert sie sich als Vorstandsmitglied bei FH Schweiz und Operation Libero. Wir treffen Lea im Kino Rex an der Schwanengasse.

Lea, warum hast du das Kino Rex für unser Treffen gewählt?
Ich liebe es, ins Kino zu gehen und gehe sehr oft. Neben der Literatur ist es meine absolute Lieblingskunstform. Das Rex hat für mich eine besondere Atmosphäre und ist ein einzigartiger Ort hier in Bern.

Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Schon als Kind habe ich damit angefangen, Texte zu verfassen und Geschichten zu erfinden. Mein ausgeprägtes Innenleben und meine lebhafte Fantasie haben mich immer dazu inspiriert. Schreiben ist ein essenzieller Teil meines Lebens – es gibt mir so viel. Ich bin sicher, dass ich noch schreiben werde, wenn ich 100 Jahre alt bin.

Wie beschreibst du deine Kolumne «Lea liest»?
Im folgenden Video erklärt es Lea selbst:

Wie entscheidest du, welche Bücher es in deine Kolumne schaffen? Gibt es Kriterien, nach denen du auswählst?
Ich lese mehr als drei Bücher im Monat, aber in die Kolumne schaffen es nur diejenigen, die mir beim Lesen besonders viel Freude bereitet haben. Gleichzeitig achte ich darauf, Diversität zu präsentieren – beispielsweise nicht nur Bücher von männlichen Autoren. Das ist zum Glück nicht schwer, denn es gibt so viele herausragende Autorinnen. Ausserdem wähle ich Bücher aus, die ich für besonders wichtig halte und die, meiner Meinung nach, ein breiteres Publikum erreichen sollten. Wenn ich denke: «Dieses Buch muss einfach jede*r in Bern lesen!», dann kommt es in die Kolumne.

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Wie beeinflussen die Bücher, die du liest, dein eigenes Schreiben?
Alles, was man liest, hat sicher einen unbewussten Einfluss auf das eigene Schreiben. Oft inspirieren mich Gedichtbände – wenn ich grossartige Gedichte lese, bekomme ich selbst Lust zu schreiben. Dabei fliessen sicher Elemente von diesen Autor*innen in meine eigenen Texte ein. Trotzdem ist es vor allem mein Innenleben, das mein Schreiben prägt.

Kannst du uns ein besonderes Bern-Buch nennen?
Ich bin ein grosser Fan der Spionageromane von John le Carré. Der Autor hat in Bern studiert, und Bern zählt, soweit ich weiss, zu seinen Lieblingsstädten. Einige seiner Geschichten spielen sogar hier in Bern.

Leas Kolumne «Lea liest» kannst du hier lesen.

Interview Video + Foto: David Fürst
Videoschnitt + Text: Lucy Schön