Usplampe

von Christoph Reichenau 19. Februar 2024

Fasnacht Unser Autor war am Sonntagnachmittag an der Berner Fasnacht. Ein Spaziergang und Fasnachtsschlusspunkt.

Musikfetzen von weit her laden ein zum Tanzen. Ennet der Nydeggbrücke stehen die Musiker*innen, an die untersten Häuser der Gerechtigkeitsgasse geschmiegt. Ihr Rhythmus zieht uns magisch an, lässt die roten Busse vergessen, die ihren Weg durch die Menschen suchen. Ordnerinnen der Gugge helfen ihnen dabei, bestimmt, doch freundlich.

Passant*innen bleiben stehen, wippen, hüpfen zu den Schlagern, Balladen, Ohrwürmern. Der fröhliche, elektrisierende Gugge-Klang reisst mit, die Gesichter der Älteren, Jungen, Kinder, der Väter mit Babys im Arm leuchten. Mittendrin beginnt ein Paar in Wanderschuhen auf engstem Raum zu tanzen, zuerst in Andeutungen, dann ausholend mit Drehungen, synchronen Schrittfolgen und offensichtlicher Freude, dann wieder nur mit Fuss- und Fingerspitzen. Eine Trompeterin und ein Trompeter wechseln sich ab beim Dirigieren, die Frau voller Hingabe und Energie.

Nach einer Stunde ist fertig. Aufbruch. Instrumente werden gepackt, Hände geschüttelt, Müntschi zum Abschied. Mit ihrem «Usplampe»-Konzert am Sonntagnachmittag haben die Bäregrabeschränzer vielen Fasnächtlern und Nicht-Fasnächtlern ein Überraschungsgeschenk gemacht, ihre Freude am Musizieren mit uns geteilt. Beschwingt spazierten wir weiter. In uns klingt die Musik. Auch der Himmel hat aufgehellt. Danke.