Woche 42/2012: Martin Consler

von Manuel Gnos 15. Oktober 2012

Martin Consler wurde 1984 in den Vereinigten Staaten geboren und verbrachte er seine Kindheit auf zwei Kontinenten, in drei Sprachen und unzähligen Farben. Er entwickelte früh eine Faszination für Visuelle Eindrücke, die ihn nach der Schule dazu veranlasste, eine Hochbauzeichnerlehre in Bern zu absolvieren. Da wurde er aber nur sehr spärlich fündig und landete nach dem Lehrabschluss auf archäologischen Grabungen, wo er sehr wohl fündig wurde. Da blieb er eine Weile und dokumentierte Befunde mit Bleistift und Kamera.

Parallel dazu fing er in seiner Freizeit Bilder ein, die nicht immer einer Postkartenidylle entsprachen. Sein Blick galt «der Ästhetik unschöner Dinge»: Polizisten mit Tränengasgewehren, Sprayereien, rostige Autos, Ruinen. Irgendwann beschloss er, das Experimentieren zu professionalisieren und besuchte Technikkurse und Laborworkshops und seit 2010 auch die Gaf-Klasse 1.10.be.

In seinen aktuellen Arbeiten versucht er das Potenzial der Fotografie als vermittelndes Mediums zu nutzen, um dem Betrachter unvertraute Sichtweisen und Blickwinkel näher zu bringen und Fragen aufzuwerfen. Ihm dient die Kamera dabei immer wieder als Ausrede, um seine eigene Neugierde zu stillen.

Die Suche nach stetigem Perspektivenwechsel zeigt sich darin, dass er mal als Fahrradkurier, Barman, Gärtner, Übersetzer oder Reisender und Geniessender anzutreffen ist.