In der Erinnerung handelt es sich um einen emblematischen Moment meiner politischen Laufbahn: Als Referent der zuständigen Kommission musste ich vor Jahren die Beschaffung eines Feuerwehrautos für den Berner Stadtrat vorbereiten. Die Region Bern zählte gemäss damaligen Unterlagen der Gebäudeversicherung Bern doppelt so viele Feuerwehrautos wie nötig. Beim Treffen mit dem Feuerwehrkommandanten lautete deshalb meine simple Frage: Liesse sich das Feuerwehrauto nicht etwa zusammen mit Ostermundigen beschaffen? Denn Ostermundigen wollte ebenfalls ein neues Feuerwehrauto kaufen.
Den Ausdruck von völligem Unverständnis im Gesicht des Kommandanten, werde ich nie mehr vergessen. Die Ostermundiger Gemeinderätin liess ebenfalls ausrichten, ihr Kommandant besteht auf ein eigenes Feuerwehrauto. Die Fortsetzung der Geschichte ist ebenso simpel und schnell erzählt: zwei Feuerwehrautos wurden gekauft und ich wurde im Unterschied zu den andern Kommissionsmitgliedern nie auf eine Fahrt mit der Feuerwehr-Drehleiter eingeladen.
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Und wie würde die Geschichte heute ausgehen? Der heutige kantonale Feuerwehrinspektor Peter Frick sagt es so: «Eine punktuelle Überversorgung an Feuerwehrfahrzeugen in der Region Bern besteht sicher, das kann ich bestätigen.» Das liege am System der Gemeindezuständigkeit, in dem jede Ortsfeuerwehr zwar mindestens ein wasserführendes Fahrzeug haben muss, in der Beschaffung weiterer Fahrzeuge jedoch völlig frei ist.
Allerdings weht heute gemäss Peter Frick bei den Beschaffungen ein «neuer Wind», dasselbe gilt für die Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr von Bern: Diese ist auch für Bremgarten, Frauenkappelen und neu Bolligen zuständig und arbeitet eng mit den Feuerwehren von Ostermundigen, Muri-Gümligen und Allmendingen zusammen. Oder kurz: Anders. Vielleicht.