Kurz & knapp
Ort: Marzilistrasse 29, 3005 Bern. Im Zentrum der Stadt, zu Fuss nur zehn Minuten vom Bahnhof entfernt.
Eintritt: Natürlich gratis.
Spass für Gross und Klein: Gelati essen, mit der Taucherbrille die Aare entdecken, Köpfler vom Sprungbrett wagen.
Pommes-Preis: CHF 6.50
Must-Try am Kiosk: Chili-Cheese-Pommes für CHF 10.50

In Baselland, wo die Autorin dieses Artikels aufgewachsen ist, sprach man schon in ihrer Jugend über das Marzili in Bern – vor allem über ein Detail: Dass man sich hier nackt sonnt. Und tatsächlich: Im «Paradiesli», abgeschirmt von Mauern im oberen Teil des Bads, kann man als Frau bis heute ungestört textilfrei die Sonne geniessen. Oder einfach Ruhe finden. Beides ist der Autorin lieb.
Über das Marzili ist schon viel gesagt worden. Vielleicht sogar alles. Und trotzdem bleibt es ein Ort, der sich jedes Jahr neu anfühlt. Wenn man barfuss hinauf ins Eichholz läuft, sich von der kalten Aare zurück zum Bad treiben lässt und danach erfrischt zurück ins Gras liegt. Dazu der Blick aufs Bundeshaus mit einem Cornetto von der Gelateria di Berna in der Hand (und im Magen). Ein Traum.


Seit 1782 kann man(n) sich im Marzili abkühlen. Erst im Jahr 1866 wurde jedoch der erste öffentliche Frauenbadeplatz eröffnet. Heute ist das Bad eines der meistbesuchten Bäder der Schweiz und ein Ort der Begegnung für alle. Einer, der dem Bad besonders treu geblieben ist, heisst Davide Cibula: Seit 20 Jahren ist er am Eröffnungstag Anfang Sommer der Erste im Becken. Dieses Jahr wurde er dafür sogar offiziell geehrt: Beat Burkhalter, Stellvertretender Abteilungsleiter Eis & Wasser, überreichte ihm feierlich ein Isostar, ein kleines, aber herzliches Zeichen der Anerkennung. «Das Marzilibad ist ein Ort, wo man sich trifft, ohne sich gross verabreden zu müssen und wo man immer neue Menschen kennenlernt», schwärmt Cibula.


Zukunft: Ab Herbst wird das Marzili in vier Etappen saniert – jeweils während der Wintersaison, damit der Badebetrieb im Sommer weiterläuft. Bis 2029 sollen unter anderem die Garderoben, Schwimmbecken und das Gastrogebäude erneuert werden. Mehr Infos dazu hier.
Geöffnet bis: 31. August 2025. Am 1. September startet voraussichtlich die erste Bauetappe der Gesamtsanierung.
Mehr Infos & Öffnungszeiten: hier
Songtipp: Marzili von Sandeé
Text: Lucy Schön Fotos: David Fürst