Ferienfilme: «Männer am Meer»

von Raff Fluri 9. Juli 2021

Sommerzeit ist Ferienzeit. Da es dieses Jahr etwas kompliziert ist mit dem Reisen oder dem ruhigen Plätzchen im Inland – wo zudem das Wetter verrückt spielt – wollen wir doch wenigstens die Ferien ins Haus holen.

In einem lockeren Zyklus zeigen wir Euch im Juli und August Kurzfilme, die mit Reisen oder Ferien zu tun haben. Den Anfang macht ein Klassiker – «Männer am Meer» des Berner Filmemachers Reto Caffi. Zwei Freunde machen Ferien am Strand. Schon bald merken sie, dass sie nicht nur punkto Ferienprogramm unterschiedliche Vorstellungen haben…

Bekannt wurde Reto Caffi mit seinem Kurzfilm «Bus Stop 99», in dem ein grauer Morgen an der Bushaltestelle zu einem grossen Fest wird. Sein letzter Kurzfilm «Auf der Strecke» lief an über 80 Festivals, wurde mit Auszeichnungen überhäuft (darunter den Studenten-Oscar) und gar für den Oscar nominiert. Dazwischen absolvierte er ein Postgraduierten-Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln, in dessen Rahmen als erstes Projekt «Männer am Meer» entstand.

Männer am Meer (Pale Pals) from Reto Caffi on Vimeo.

Die Dreharbeiten am Strand waren nicht ganz so entspannt, wie man es sich hätte vorstellen können. Permanent wechselte das Wetter, was die Kontinuität im Film erschwerte. Keine Zufahrtswege für das schwere Equipment, das jeden Tag zu Fuss herbeigeschleppt werden musste. Aber auch die temperamentvollen Italiener erleichterten die Aufnahmen am überfüllten Strand nicht unbedingt: «Den maximalen Menschenauflauf gab es, als wir mit den beiden hübschen Statistinnen drehten –  zähneknirschend beobachtet von den beiden Hauptdarstellern, die deutlich weniger Interesse generierten» erinnert sich Caffi vergnügt.

Und dann doch: Nach Drehschluss kam durchaus etwas Ferienfeeling auf. «Wir hatten eine super Crew, ein wunderschönes toskanisches Anwesen von Freunden wo wir alle wohnen durften, grossartiges Essen… ich würds wieder machen», meint Reto Caffi schmunzelnd.

In den letzten Jahren verlegte Reto Caffi seinen Fokus vermehrt aufs Schreiben. Aktuell arbeitet er an einem Spielfilm, den er in der Drehbuchwerkstatt München entwickeln konnte. Er ist aber auch gerne beratend tätig und schreibt immer öfters im Auftrag – so auch für serielle Formate, darunter für Netflix oder Sky Originals.

Ob er dieses Jahr auch in die Ferien gehe?  «Ja, aber erst im Herbst, nach Griechenland. Sofern uns Corona nicht wieder alles zunichte macht.» Hoffen wir das Beste. Auf jeden Fall werden wir in zwei Wochen, im nächsten Film unserer kleinen Sommerserie, zumindest filmisch nach Griechenland gehen.