Wer findet, hat nicht richtig gesucht

von Guy Krneta 5. April 2015

Dass es Ort git, wo no genau so sy win i sen in Erinnerig ha vo Ching, überrascht mi mängisch. Es Privileg, dänk i aube, wo men äuä nid a viunen Orte no het uf dr Wäut. U vilech isch’s gar kes Privileg, wüu d Erinnerig natürlech denn am lebändigschten isch, we’s keni Schpuure git, nume die im Chopf.

U i weiss nid, wi mängisch i myne Ching vrzeut ha vo däm Ort im Ämmetau, wo mir aus Ching aube gsi sy. Geng über Ooschtere. U won ig im Netz gseh ha, dass me di Wonig, wo mir aube gmietet hei denn, no geng cha miete, hei mir Ooschtere das Jahr im Ämmetau vrbracht.

Irritiert bin i gsi, wo aus no genau so gsi isch, win i’s in Erinnerig ha gha. Dr Ort u d Wonig. Dass sech i au dene Jahr dert praktisch nüüt vränderet het. Nume dass vilech aus chly gschrumpft isch im Vrglyych mit myren Erinnerig.

X­mau han i de Ching vrzeut gha vo denen ungloubleche Vrschteck, wo my Vatter i dere Wonig geng wider usfindig gmacht het. Dass i schtundelang am Ooschtersunnti my Schoggihaas gsuecht ha. Bis i aui Vrschteck kennt ha i dere Wonig: Hingerem Ofen u unger dr Schtägen u näbem Schüttschtei ir Chuchi, wo men einzelni Plättli het chönnen usenäh us dr Wang.

– Aber baff bin i gsi, wo my Suhn am Ooschtersunnti plötzlech mit emne Schoggihaas drhär cho isch, won i gar nid vrschteckt ha gha. Emne schwarze Haas, mit ere wysse Schicht überzoge, rundum aa­gschmuuzen und uströchnet. U druff my Name, liebevou gschriben ir Hand­schrift vo mym Vatter.

We’s e Fläsche Wyy wäär, han i mym Suhn gseit, würde mr sen itz lääre. Aber en über dryyssgjährige Schoggihaas het niemer wöue probiere.

Morgengeschichte von 2009 auf SRF 1; der Satz “Wer findet, hat nicht richtig gesucht” stammt von Aglaja Veteranyi