Letzten Frühling haben wir euch an dieser Stelle unsere sportlichen Empfehlungen für die Ostertage präsentiert. Die Feste zum Jahresende hin sind bekanntlich nicht weniger intensiv was Essen und Tischgespräche bis spätabends angeht. Da kann in der Altjahrswoche schon mal Bewegungsdrang aufkommen. Deshalb hier die B-Sport-Tipps um bei B-Darf in B-Wegung zu kommen.
Rundwanderung auf dem Längenberg
Wenn es bei uns in Bern noch trüb und bewölkt ist, scheint auf dem Längenberg oft schon die Sonne. Perfekt also, um sich eine Thermoskanne Tee sowie warme Kleider zu schnappen und eine aussichtsreiche Rundwanderung unter die Füsse zu nehmen. Die Wanderung ist von Bern aus gut mit dem öffentlichen Verkehr zu erreichen. Startpunkt ist die Postautohaltestelle Bütschel, Gschneit. Von da aus ist es nur ein kurzer Weg bis zur Tavelgedenkstätte. Das Denkmal ist dem Berner Mundartdichter Rudolf von Tavel (1866-1934) gewidmet, der in seinem Roman «ds verlorne Lied» diesen Ort als den schönsten im ganzen Bernerland bezeichnet hatte.
Wer hier eine Wanderpause einlegt, kann ihm nur recht geben, denn von der erhöhten Kuppe bietet sich ein fantastischer Blick über das Gürbetal, die Berner Alpen und den Thunersee. Weiter geht es durch den Rüeggisbergwald zum Weiler Baumgarten und von da an ansteigend vorbei am Weiler Lienthal bis zur Bütschelegg. Hier erwartet die Wandernden nochmals eine grandiose Aussicht bis ins Emmental und die Berner Alpen. Im Restaurant Bütschelegg kann ein Kaffee getrunken werden (donnerstags geschlossen), bevor es wieder zurück zur Haltestelle Gschneit geht.
Dauer: 3 ½ h, 345m Aufstieg und 345m Abstieg, genauere Informationen und Route zur Wanderung findet ihr hier.
Steinstrandnachmittage
Zugegeben, das Wetter ist für einmal wieder nicht besonders weihnachtlich. Statt Schnee und Eis erwarten uns Regen und Sonne bei bis zu 11 Grad in der Altjahrswoche. An Schlitteln ist da in der Stadt Bern leider nicht zu denken. Dagegen ist es genug warm, um den Nachmittag an einem der zahlreichen Steinstrände zu verbringen, die der winterliche Niedrigpegel der Aare entstehen lässt. Statt nur in der gemütlichen Stube zu sitzen, kann man sich hier ein wenig austoben: flache Steine übers Wasser springen lassen, die Jonglierbälle wieder einmal hervornehmen oder ein Kubb spielen! Dazu ein wärmendes Feuer und der Nachmittag geht viel zu schnell vorbei.
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Pingpongturnier
Was oft vergessen geht: überall in der Stadt Bern finden sich öffentliche Pingpongtische. Wetten, dass es auch von dir nur 5 Minuten zum nächsten ist? Wenn es so warm ist, dass schon fast die Handschuhe zuhause gelassen werden können, ist die perfekte Zeit, um ein winterliches Pingpongturnier zu veranstalten. Sei es als kurzer sportlicher Unterbruch während einem festlichen Familientreffen oder als Challenge mit deinen Freund*innen. Wem es draussen doch zu kalt ist: der Verein Center Court bietet mitten in der Altstadt Indoor Tischtennis-Räume an (1 Stunde 20 Fr.). An der Bar kann man Getränke holen und im Raum in voller Lautstärke seine Lieblingsmusik hören.
Tanzen
Es ist eine besinnliche Zeit, ja. Es häufen sich aber neben den vielen Festlichkeiten auch die Partys. Praktisch kein Ort, wo in diesen Tagen nicht die Feierwütigen nach den familiären Verpflichtungen zu ihrem Glück fänden.
Geeignet ist dieser B-Sport aber nicht nur für extrovertierte Clubgänger*innen. Allein daheim macht es mindestens gleich viel Spass. Etwa ein paar neue Dancemoves unter der Dusche austesten oder einfach schön zu Rock’n’Roll auf den dicken Wollsocken durch die eigene Küche rutschen. Ausprobieren lohnt sich.
Parkour
So ohne Schnee und bei grauem Himmel dürfte für viele ein Winterspaziergang nicht so das Wahre sein. Wieso den Spaziergang nicht etwas aufmotzen. Falls es trocken bleibt, ist das nämlich ideales Wetter für ein bisschen Parkour. Mit Trainerhose, Kaputzenpulli und Lernvideos (etwa jenen von Mobilesport) ausgerüstet, kriegen im Verlauf eines Nachmittags auch absolute Anfänger*innen einen spassigen Rundlauf zustande.
Stubenhocke
Sport macht nicht nur zum Selbermachen Spass, sondern auch zum Zuschauen. Glücklicherweise lässt sich beides kombinieren. Die Abfahrt von Bormio (Mittwoch, 11:30 Uhr) ist nämlich nicht nur ein schöner Klassiker, wer beim Zuschauen mit den Athleten in die Hocke geht und in die Kurven liegt, hat spätestens nach der Startnummer 10 brennende Oberschenkel. Für Angefressene gibt’s am nächsten Tag zur selben Zeit den Super-G obendrauf.
Sauna
Wer nach all dem schön ausgepowert ist, aber noch immer nicht richtig ins Schwitzen gekommen ist: Ab in die Sauna! Zum Beispiel im Lorrainebad. Zugegeben, die Heiss-Kalt-Wechsel gelten gemeinhin eher zur Gattung der Erholung. Aber mit dem Bademantel über die glatten Holzplanken tschirggen, um danach dampfend in die Aare zu gleiten, ist mitunter wohl das schönste, was es im Berner Winter zu tun gibt. Hardcore-Variante: So lange es geht, gegen die Flussstömung anschwimmen. An Ort und Stelle zu treiben, kann so vitalisierend sein. Und dann wieder rein in die Hitze.