Finget dr o, dass d Tage scho wieder länge?
«Es hustaget» seit me im Aemmitau. Das wär eigentlech viel die schöneri Formulierig als «es wird Früehlig», aber ir Stadt ghört mes chuum meh. Tönt echli nach Ändifinke u Ofebänkli, gäuet.
Derbi isch doch jedi Formulierig mit em ne «wird» so längwilig. I jedem Schribkurs lehrt me: Passivi Forme vermiide, Verbe mache e Text läbig! Im Zämehang mit em Wätter chöi Verbe richtig für Stimmig sorge: chuele (für chüeler wärde), chaute, warme, tage (Tag wärde), (y)nachte (entsprächend: Nacht wärde), fyschtere, häue, wättere… Grad ds letschte Wörtli isch doch es Multitalänt: Me ghörts richtig hudle, chutte u Chatze hagle.
Das isch e Spezialität vom Bärndütsch: es wandlet locker Adjektiv u Substantiv i Verbe um. Da gits Wortschöpfige, wo me chuum cha überbiete. Churz u präzis säge si, was öpper macht. «Äer puret» isch diräkt, klar u viel schöner als «är schaffet als Puur». Und für «chalbere» gits schlicht ke gschide Ersatz. U wüll halt d Redensart «däm chalberet no dr Schittstock» so witzig isch, het sech «chalbere» äuä o ir Stadt chönne bhoupte. Anderi Substantiv-Verbe gö langsam vergässe. Schuene (für loufe), chüechle (für Chueche bache) u teigge (für Teig chnätte) si am Usstärbe; «dorfe» für (im Dorf) chli ga Nöiigkeite vernäh und witerverzelle dito. Eigentlech klar, we im letschte Chrache d Lüt geng wie urbaner wärde und lengschtens im Netz u nid im Dorf ds Nöische erfahre.
Aber warum hei sech äch «wybe», «schätzele», «hochzyte» u «jüngle» nid chönne bhoupte? Das wär doch viel läbiger u würd ds Gscheh viel klarer erfasse als ufriisse, flörte, hürate u Ching übrcho… .