Vor einem Hodlerbild

von Fredi Lerch 30. Juli 2015

Kommt man auf den Golitschenpass, steht westlich ein schroffer Felsknubel. Umgeht man ihn, kann man ihn besteigen. Auf dem «Stand» ist  die Aussicht so gut, dass man fast alles sieht. Wenn man Glück hat sogar einen bisher unbekannten Hodler.

Was? Isch das än Hodler?
Sicher isch das ä Hodler.
Daisch doch kän Hodler!
Mo mou, das isch ä Hodler!
Moll, du hesch recht, daisch doch än Hodler.
Gäu?
Itz gsehnis. Da sind doch die Wülchli.
Da isch er no ganz jung gsi.
Jo jo, die Wülchli. Die Wülchli.
Äbe, ä Hodler.
Jo me siehets scho. Wege de Wülchli.
Dert obe hann i doch mau ds Bei broche.
Wo obe?
Dert uf em Niese.
Isch da de Niese?
Ja, das isch dr Niese.
Du da isch dänn schön.
Klar, dr Niese isch dänk schön.
Ich han doch nöd gwüsst, da da de Niese isch.
Das isch o nid dr Niese. Das isch es Biud vom Niese.
Jo gell, vom Hodler.
Genau.
Jo, vom Hodler.
Scho schöööö!

Der Text «Vor einem Hodlerbild» findet sich in: Beat Sterchi: Ging gang gäng. Luzern (Der gesunde Menschenversand, Edition spoken word 3) 2010, S. 26.