Viu, weni… u aues derzwüsche

von Rita Jost 20. Februar 2020

Bärndütsch isch e mordstonner präzisi Sprach. Gloubet dir nid?
I cha nechs bewiise ahand vomne Bischpiu usem Arbeitsalltag.
Nähme mr mal a, öpper würd üs frage:
Hesch viel z tüe?
D Antwort wott überleit si.

Me cha sage: Ja, i ha viu z tüe.
Aber das seit ja niemer.
Mindestens «chli viu» mues es scho si.
Das isch nämlech en Underschied.
Und isch nid öppe weniger als viel, sondern ender meh.
Aber me schaffts.

We mes chli dramatischer möcht, seit me viellech:
i ha mega viu z tüe.
Oder soumässig oder huere viu.
Oder irgend en anderi trendegi Steigerigsform.

Oder me dräihts anders ume:
I ha «nid weni» z tüe
oder «gar nid weni» (Betonig uf «gar»!).
Für Afänger: das isch de nid öppe ds gliiche wie «weni»
«nid weni» isch nämlech eignetlech «ziemli viu».

«Fasch nüt z tüe» wär logischerwiis eifach «weni»
Aber das seit o niemer.
Mindestens «mega weni» muess es si.
Oder «huere weni»
Oder «u-huere weni»
(Steigerige wie obe!)

U bevor me seit «i ha gar nüt z tüe»
Seit me gschider no: «mau luege, morn gits sicher wieder öppis…»

Auso, Zämefassig für Uswärtigi: zwüsche «öppis» u «gar nüt» z tüe ha liege Wälte.
Aber die Finesse am ne Uswärtige z erkläre, das bruucht fei e chly Zyt.
U wie viel isch itz «fei e chly»?
Ömu nid weni….