Steiniger Weg für die Emanzipation

von Beat Kohler 5. Februar 2013

Bruno Wenger und René Kernen lagen richtig. Gesucht war die Helene-von-Mülinen-Treppe, welche oberhalb der Abstellgeleise hinter der Reitschule einen direkten Aufstieg ins Quartier ermöglicht.

Die Frage muss erlaubt sein, warum eine wichtige Vorkämpferin der Frauenemanzipation in Bern lediglich mit einer nur rund 100 Meter langen, steilen Steintreppe im Niemandsland hinter dem Bahnhof geehrt wird. Eine Prachtallee konnte sie im herrschaftlichen Bern trotz ihrer Abstammung aus einer geachteten Patrizierfamilie nicht erwarten. Aber nicht einmal für eine Strasse hat es gereicht. Dennoch hat Helene von Mülinen ihre privilegierte Herkunft genutzt. Nachdem ihr von ihrer Familie der Zugang zu höherer Bildung verwehrt wurde, hat sie sich zeitlebens für die Rechte der Frau eingesetzt.