Für Anfang Juni ist es kühl. Sarah und David setzen sich trotzdem auf die Terrasse des Freibad-Restaurants. Normalerweise ist es überfüllt, doch aufgrund des launischen Wetters kommt die Saison nur sehr langsam in Gang.
David ist zu Hause: Er ist im Marzili aufgewachsen, das Haus seiner Eltern grenzt an den Schwimmbadkomplex. Schon als Kind erkundete er das Marzili. Das Marzilibad verfügt über 5 Pools und einen direkten Zugang zur Aare. Es ist die grüne Lunge von Bern, und das nicht nur, weil der Eintritt gratis ist: Das Bad wird vom Bundeshaus überragt und von der Aare gesäumt. «Für mich ist es wie auf einer dreidimensionalen Postkarte», scherzt Sarah, «du kriegst das Bundeshaus direkt in der Fresse, ich liebe den Kontrast zwischen seiner Ernsthaftigkeit und der entspannten Atmosphäre hier, wo alle im Badeanzug abhängen.»
Hier zu zeichnen macht Spass, beide sind oft hier zum Skizzieren, denn die Vielfalt an Körper, Gesichter, Kompositionen sowie Outfits ist riesig. Auf ihrem Lieblingsspielplatz haben David und Sarah heute beschlossen, sich auf die Terrasse des Restaurants zurückzuziehen, um dem Konzept treu zu bleiben. «Sind wir uns einig, dass wir auch Menschen auf dem Gras zeichnen können?» fragt David. «Das geht eindeutig über die Terrasse hinaus… aber da nicht viele Leute da sind, nehmen wir, was wir kriegen können!», antwortet Sarah.
Sarah und David sammeln so viele Aufnahmen wie möglich und müssen bald wegziehen: Sobald die Sonne weg ist, wird’s kühl! Aber es ist sicherlich nicht das letzte Mal in der Marzili Lounge!