Schon zum zweiten Mal trat in der Berner Innenstadt eine Gruppe von Leuten mit Volksliedern lauthals gegen die sogenannte Durchsetzungsinitiative an, um für den Rechtsstaat einzustehen.
«S’isch äben e Mönsch uf Ärde, Simelibärg.» Der Ausklang in Moll traf das Thema: Trennung tötet. Von Sandra Künzi initiiert, trafen sich am Samstag auf dem Kornhausplatz Frauen und Männer und Kinder, um gegen die Durchsetzungsinitiative hinzustehen und zu singen.
Einige in Tracht und Bauernhemden, andere in ihrer üblichen Kleidung, sangen wir aus dem Repertoire der Volkslieder. «Lueget vo Bärg u Tal», «Wenn eine tannigi Hose het», «Es Buurebüebli», «Gang rüef de Bruune», «Zoge am Boge», «S isch mir alles eis Ding», «L’inverno e passato».
Wir sangen laut, nicht immer richtig, zuweilen neben dem Takt. Wichtig war, diese schönen, lustigen, traurigen, oft fremden Lieder nicht jenen zu überlassen, die sie für sich pachten wollen, weil nur sie zu wissen meinen, was richtige Schweizerinnen und Schweizer sind. Gegen eine politische Verirrung zu singen, tut gut. Es ist der erste Schritt, für etwas einzustehen.