Die Stadt Shenzhen schenkt der Schweiz 70’000 Schutzmasken, davon explizit 15’000 dem Kanton Bern. Shenzhen zeigt sich solidarisch mit seiner Partnerregion.
Atemschutzmasken sind in der Schweiz ausgesprochen Mangelware. Am Dienstag berichtete der «Tages-Anzeiger», dass der Bund «nur noch gerade 300’000 qualitativ höherwertige Schutzmasken» zur Verfügung habe. Das reicht nirgendwo hin, nicht mal für die Spitäler und die Spitex.
Der akute Mangel erweist sich auch für viele Angestellten im Dienstleistungs- und Produktionssektor als grosses Problem. Zudem haben Zivilpersonen Angst davor, keine Atemschutzmasken erwerben zu können, oder sie kaufen sie zu Wucherpreisen ein. Einerseits ist die Einfuhr von Schutzmaterial aus den EU-Ländern bis anhin immer wieder blockiert gewesen und wird möglicherweise trotz neuer Bestimmungen weiterhin nicht unproblematisch bleiben. Anderseits besteht offenbar derzeit keine Möglichkeit, in der Schweiz entsprechende Atemschutzmasken zu produzieren.
Die geschenkten Masken werden den Bedarf nicht decken können. Aber es zeichnet sich eine Lösung ab: Die Firma Autefa Solutions in Frauenfeld hat angeboten, innerhalb von drei Wochen eine vollautomatische Maschine zu liefern, die täglich 40’000 Schutzmasken produzieren kann. Diese Maschine würde von ihrem Mutterhaus, der China Hi-Tech Group Corporation Sinomach, hergestellt und geliefert. Dies würde wohl den schweizerischen Bedarf vollständig abdecken.
Vor 4 Monaten reiste ich mit einer Delegation der Standortförderung des Kantons Bern nach Shenzhen. Zwischen Shenzhen und dem Kanton Bern besteht seit 5 Jahren eine Partnerschaft. Chinesen sind in ihrer Geschäftspraxis extrem beziehungsorientiert. Vertrauen und Loyalität sind wichtiger als kurzfristiger Profit. Wir realisierten während dieses Besuchs einen kurzen Film über mögliche Konkretisierungen von wirtschaftlichen Kooperationen im Bereich der Digitalisierung. Heute stellt sich heraus, dass diese Partnerschaft auch in ganz unerwarteten Bereichen hilfreich ist.