Nofrüecherfranzösisch

von Guy Krneta 19. Mai 2017

Dr Kanton Thurgou wott ds Früefranzösisch kippe. Vierezwänzg Jahr Erfahrig zeigi, dass Ching, wo ab dr füfte Klass Französisch heige, schpeeter nid besser Französisch chönni aus Ching, wo ersch ir sibete Klass Französisch heige.

Dass das so isch, gloub i sogar, u o dass me das mit Schtudien und Uswärtige ha nachewyse. D Frag isch höchschtens, werum’s di Schtudien und Uswärtige nume für ds Französisch git. U eim niemer cha säge, öb Ching, wo mit sibni lehri läse, schrybe, rächne, zeichne, turnen u singe schpeeter besser chönni läse, schrybe, rächne, zeichne, turnen u singen aus Ching, wo das ersch mit nüni glehrt hei. U öb das würklech dr Sinn vor Schueu syg, öpis früecher z lehre, für dass me’s schpeeter besser cha aus die, wo’s ersch schpeeter glehrt hei.

Schprachlabor

Mir hei o ab dr füfte Klass Französisch gha. U mir hei denn aber no nid gwüsst, dass das Früehfranzösisch isch, wo mir hei. Denn het’s eifach Französisch gheisse. U das wo mi am Französisch am meischte begeischteret het, isch ds Schprachlabor gsi. So dass i mr säuber usemne Tonbandgrät u chlyne Lutschprächer u viu Kabu es Schprachlabor für deheime bout ha. Aber Französisch han i nid würklech glehrt drby. Drfür löte.

Üsi eutere Ching syn es Schueujahr usenang u sy wägdäm i zwöi vrschidnige Schueusischtem. Dr euter Suhn het ersch ab dr füfte Klass Französisch gha u d Tochter, es Jahr drunger, ab dr dritte. U natürlech het dr Suhn das Jahr Ungerschid sofort wettgmacht u cha hütt mindischtens so guet, we nid besser Französisch aus d Tochter. Auerdings mues me säge, dass sech ds Früefranzösisch bir Tochter uf zwo Lektione pro Wuche beschränkt het. U das isch wahrschynlech ds Houptproblem. We scho Früefranzösisch, de richtig. Süsch cha me sech di zwo Lektione pro Wuche tatsächlech schänke.

Mehrschprachikeit aus moralischi Pflicht

Chürzlech bin i z Sauzburg gsi u ha ghört, wi öper emnen angere vorgschwärmt het vomne Land, won’r chürzlech syg gsi. Es chlyses Land, aber d Lüt dert redi aui mehreri Schprache, änglisch natürlech, aber o Dütsch u Französisch. I ha gmeint, dä red vor Schwyz, bis i vrschtande ha, dass’r vo Ferie z Portugal vrzeut.

Im erschte Momänt bin i enttüüscht gsi, dass’r nid d Mehrschprachikeit ir Schwyz lobt. O wen i weiss, dass di Mehrschprachikeit lengschtens nid so bedütend isch, wi mir mängisch tüe. U viu Dütschi byschpiuswys, won i kenne, besser Französisch chöi aus Dütschschwyzer. U änglisch sowiso.

U i ha tänkt, ei grosse Fähler, wo mir mache, isch, dass mir üs d Mehrschprachikeit hüüfig win e moralischi Pflicht vornä. Wüu mr sen aus bsungers wärtvou empfinde, aber wärtvou imnen idealistische Sinn. Nid wirtschaftlech wärtvou. Was si aber eigentlech wär.

U i ha plötzlech tänkt: Wi wär das eigentlech, we sech d Schwyz aus en Art Kompetänzzäntrum für Mehrschprachikeit würd begryfe. E Schtrategie würd usschaffe, wi me’s chönnt härebringe, dass aui Bürgerinnen und Bürger i zwänzg Jahr mindischtens füf Schprache chönnte. U natürlech würd me sech nid numen uf d Landesschprache beschränke, sondern würd o di angere Schprache mitdänke, wo ir Schwyz gredt wärden u zum Teil vo viu meh Lüt aus gwüssi sogenannti Landesschprache.

Nofrüecherfranzösisch im Chindergarte

U i ha tänkt, wen i Politiker wär im Kanton Thurgou, würd i usem Früefranzösisch es Nofrüecherfranzösisch im Chindergarte mache. U d Lehrpärsonen im Chindergarte drzue vrpflichte, mindischtens füfzg Prozänt vor Zyt mit de Ching Französisch z rede. U d Schtandardschprach, wo d Ching ja bereits vom Fernseh kenne, gäb’s de ab dr erschte Klass. U de chönnt me ja mit Schtudien und Untersuechige nach vierezwänzg Jahr uswärte. U i bi sicher, dass dr Kanton Thurgou punkto Französisch, aber vilech o punkto Schtandardschprache besser würd abschnyde aus hüt. Uf jede Fau nid schlechter.