Partikel geben berndeutschen Sätzen erst die richtige Würze. (Illustration: Rita Jost)
Hää, was söu das? dänket dir itz viellech. Aber es isch ganz eifach: Partikel si (grammatikalisch) die ganz chline Füllwörtli, wo amne Satz dr Trääf gäbe, dr Underton, die richtegi Tonlag. Im Dütsche gits usgsproche viel settegi Partikel (halt, eben, ja, doch, denn …). U im Bärndütsche gits no es paar meh. We me die am richtige Ort y-setzt (cha y-setze!) de überchunnt das, wo me wott säge, ersch so richtig Farb. De cha me säge, me het ds höchschte Schprachlevel erreicht.
Es Bischspiel? Bitte: Nähme mr dr Satz «I chume». Je nachdäm, öb I säge «i chume doch» oder «i chume ja», «i chume halt» oder «i chume äuä» seit dä Satz e öppis anders. Dir säget itz viellech: gliich wie im Hochdütsche. Ja, zum Teil, aber übersetze geit de nid geng. E Bekannti vom mir isch Berlinere, sie wohnt sit Jahre z Bärn u redt praktisch akzäntfrei Bärndütsch, aber ahand vo de Partikel (das heisst vom Ysatz vo de Partikel, wo sie bruucht) merkt me äbe gliich, dass Bärndütsch nid ihri Muetersprach isch.
Sie seit zum Bischpiel geng «mache mr das gliich», wenn sie wott säge «mache mr das grad». «Gliich» im Sinn vom Hochdütsche «gleich». Im Bärndütsche het aber «gliich» en anderi Bedütig. Das heisst, es het sogar mehreri Bedütige. Es cha «trotzdäm» «egal» oder «identisch» meine, aber nie heissts «grad nächschtens». Ganz ähnlech geits am Wörtli «eben», uf Bärndütsch «äbe». Das entspricht nid geng am hochdütsche «eben».
No ne anderi Bsunderheit: im Bärndütsche gits ganzi Gschprächsrundine, wo nume us Partikel bestöh. Häbet mau ds Mikrofon über ne Stammtisch, wenn grad eine öppis Gschids gseit het. När geits los: Nei, säg… – jä-nu… – miraa-wou… – dehaut… – sigs eso – äbe scho … – äuäää …
Das cha so no es Wyli witerga, bis öpper seit: item. Das heisst: itz isch gnue. Gö mr zum nächschte Thema. «Item» – es wunderbars bärndütsches Partikeli.
