Michael hatte recht. Es war die Zinggstrasse, an der sich unser Fotograf verlaufen hat. Dabei ist der Sandrain doch ein so übersichtliches Quartier.
Ob der Name Zingg tatsächlich etwas mit dem Zinggen – also mit der Nase – zu tun hat, lässt sich nicht eruieren. Auf verwandt.ch kann man sehen, dass der Name Zingg im Westen von Bern und in Bern selber eine recht grosse Verbreitung hat. Zumindest ein Berner Namens Zingg ist zu früherer Zeit durch Kampftrinken aufgefallen, was das Verbot öffentlicher Besäufnisse zur Folge hatte. So liest man in der «Geschichte des eidgenössischen Freistaates Bern» von Anton von Tillier: «Der Umstand, dass bei einem solchen Zutrinken ein Berner mit dem Namen Zingg die abscheuliche Gotteslästerung ausstiess: ‘er wollte, dass Gott an einem Galgen hinge, wenn er im nächsten Jahre den Weinwachs nicht wohl geraten liesse,’ hatte 1492 ein Verbot dieser rohen Sitte zur Folge, was aber so schlecht beobachtet wurde, dass nicht nur bei den sogenannten Frischhansen, den kecksten und freudigsten Kriegern, sondern sogar auch bei den Geistlichen das Trinken beinahe zur Tugend ward.» Partylärm hat in der Stadt Bern also offenbar eine lange Tradition.