Bälle flitzen hin-und-her auf den acht Pingpong-Tischen in der Grossen Halle der Reitschule. Die Musik aus dem Barbereich wird unterlegt vom typischen Sound, von dem der umgangssprachliche Name vom Tischtennis stammt «ping, pong, ping, pong».
Die Idee zu den Pingpong-Days stammt von Gregor, MITARBEITER der Grossen Halle, inspiriert von einem Projekt in New York zur Belebung urbanen Raumes mittels Pingpong. Kurzerhand hat dann Nina, Betriebsleiterin der Grossen Halle, den Tischtennis-Verein Center Court Bern angefragt – und aus der Idee wurde Realität.
Für die drei Organisatoren vom Center Court, Mischa, Aurel und Roger steht beim Pingpong der Spass und das Zusammensein im Zentrum. Pingpong spielen hat sich als Konstante durch ihre langjährige Freundschaft gezogen. Deshalb haben sie vor gut zwei Jahren den Verein Center Court Bern gegründet. Im Gegensatz zu klassischen Tischtennis-Clubs will der Center Court ein unkompliziertes Angebot sein: «Wir schaffen Raum für Tischtennis, möglichst niederschwellig, zentral und zu jeder Zeit.
In anderen Tischtennis-Clubs gibt es Vorgaben und verbindliche Strukturen. Davon wollten wir wegkommen», so Mischa. Beim Center Court gibt es weder fixe Trainingszeiten, noch Leistungsdruck. Wer spielen will, kann den privaten Raum in der Innenstadt mieten, oder monatlich in einer der vier vereinsinternen Ligen gegen andere Spieler*innen antreten.
Die Pingpong-Days in der Grossen Halle bieten die Möglichkeit, die ansonsten begrenzten Räumlichkeiten des Center Courts zu erweitern. Auf Kollektenbasis wird ein breites Publikum zum Spielen eingeladen – für den Plausch, als Partyspiel oder richtig kompetitiv. Vom gemütlichen «Ründele», über Pingpong im UV-Licht, bis zum grossen Turnier ist für viele etwas dabei.
Vielleicht haben sie eine Chance, wenn sie mit dem Küchenbrettchen gegen einen Suppenlöffel spielen können.
«Die Veranstaltung ist grundsätzlich für alle geeignet», meint Mischa, «beispielsweise haben wir den heutigen Tag mit beeinträchtigten Menschen aus einem Heim begonnen. Am Samstag kommen dann Leute, die in Clubs gespielt haben. Sie reisen teilweise extra aus anderen Kantonen fürs Turnier an. Bezüglich des Niveaus haben wir wirklich eine breite Palette. Das ist das Schöne beim Pingpong!»
Wer den Spass ins Zentrum stellt, kann sich zum Beispiel auch am Glücksrad versuchen, bei dem den Spielenden eine Alternative zum Pingpong-Schläger zugelost wird, mit der sie dann eine Partie bestreiten können: «Damit soll etwas Witz reingebracht werden, etwas Lockeres, gerade für Menschen, die keine Chance gegen eine andere Person hätten mit einem normalen Pingpong-Schläger. Vielleicht haben sie dann eine Chance, wenn sie mit dem Küchenbrettchen gegen einen Suppenlöffel spielen können». Mischa lacht herzlich.
Kreativ wird es auch, wenn abends dann die UV-Lichter angehen, und die Spielenden die neonfarbenen Bälle über leuchtende Tische jagen können. Wie gut das funktioniert, wird sich zeigen. «Wir haben das selbst noch nie gemacht», meint Mischa grinsend. Im Hintergrund zum Neon-Pingpong: Live-DJs, die mit elektronischen Sounds für Partystimmung sorgen sollen.
Für Mischa ist Pingpong mehr als ein sportliches hin-und-her-Schlagen eines Balles: «Für mich ist Pingpong definitiv genauso Kultur wie Sport. Meinem Gefühl nach gibt es einige Sachen, die alle Menschen gemeinsam haben. Wenn du jemandem einen Schläger in die Hand drückst und ein Bällchen, dann ist der erste Impuls, daran zu schlagen. Pingpong ist ein einfaches Spiel, das sehr verbindet.»
Ob Pingpong wirklich so intuitiv und niederschwellig zugänglich ist, sei dahingestellt. Fakt ist: Offenheit und Optimismus schwingen mit in der Grossen Halle, gepaart mit der Hoffnung auf viele Pingpong-Begeisterte, die während der kommenden Tage einen Abstecher an die Pingpong-Days wagen.