Schwarzeis auf dem Oeschinensee: Die Medien haben pünktlich aufs neue Jahr vermeldet, die Eisschicht sei dick genug. An Neujahr tummelten sich auf der tatsächlich rabenschwarzen Eisfläche bis zuhinderst an die Felswände der Blüemlisalp bereits Hunderte auf Schlittschuhen.
Nicht vermeldet worden ist bisher die Kunstausstellung, die hier im Moment besuchen kann, wer sich die Mühe macht, ein bisschen durch das Ufergeröll zu turnen. Der einheimische Kunstschaffende N. Atur zeigt hier seine neuen Ice Art-Werke, die in oft düsteren Grautönen, aber auf überraschend lebendige Weise die Dialektik zwischen Struktur und Vergänglichkeit thematisieren. Wie die Eat Art der 1960er Jahre provoziert N. Aturs Kunst die konformistische Kommerzkunst mit ihrem Subtext: Zu kaufen gibt’s nix, Trottel! Wenn du nix siehst, bist du selber schuld.
Obschon N. Aturs Werk von den Kunstgremien und -expertInnen aller Grade bis heute übersehen worden ist (wo die wohl hinschauen?), ist die Ausstellung dank der grosszügigen Spende eines anonymen Mäzenatenpaars doch möglich geworden. Ihren Namen verrät Journal B an dieser Stelle exklusiv (Herr und Frau L. Gott).