Freitag, 14. Juli, 18:00 Uhr, Köniz Bern
Shewit, die Tontechnikerin, Lou, die Managerin, Soukey, die Rapperin, Simo Saster und Alwa Alibi steigen in den eleganten schwarzen Mercedes-Bus ein. Ein Fahrer mit einem makellos weissen Hemd und einem unauffälligen Ohrstöpsel begrüsst uns herzlich und bietet uns sowohl sprudelndes als auch stilles Valser Wasser an. Als wir an der Gurten-Talsttation ankommen, fahren wir an der langen Schlange für das Gurtenbähnli vorbei, die sich bis zur Heitere Fahne erstreckt, wo die Leute auf der Terrasse tanzen.
18:30 Uhr
Für Alwa Alibi, Simo Saster und Soukey ist es der erste gemeinsame Auftritt. Der Backstage-Bereich der Campfire-Bühne ist mit Bier und Mineralwasser ausgestattet. Wir stellen unsere Ausrüstung ab und machen uns auf den Weg zur Zeltbühne, wo sich links ein Aperol-Spritz-Container befindet. Mit dem orangefarbenen Getränk bewaffnet richten wir die Bühne ein. Es scheint ein Problem mit den Kopfhörern zu geben, da das interne WLAN nicht funktioniert. Nach der Bühnenprobe kommen die ersten Fans und nehmen auf den rustikalen Bänken Platz. Soukey grillt eine Cervelat und geniesst die Aussicht auf das Gurtentääli.
20:15 Uhr
Die Campfire Stage ist voll und viele Fans stehen draussen auf der Wiese und schwingen sich im Takt mit. Das Publikum ist eine Mischung aus Menschen, die der Umgebung der Reitschule und Forcfield Records zugeordnet werden können. Rollstuhlfahrer*innen haben aufgrund der Rampe Vorrang und können sich vor der Bühne positionieren. Am hinteren Teil der Menge grillen einige Leute Cervelats, einige auch mit blanker Brust. Während die Beats von Simo Saster schneller werden und der Song «wach» erklingt, tanzen auch die Menschen am Grillfeuer mit. Als Soukey als Special Guest auf die Bühne steigt, erklingen Jubbel-Geschreie. Die Künstlerinnen führen zum ersten Mal gemeinsam ihren Song «00:00; auf. Für Soukey wird es nicht der letzte Auftritt sein, nach Mitternacht wird sie noch mit Hatepop auf der Waldbühne speilen. Auch andere Features spielen Alwa Alibi und Simo Saster, wie das Lied mit der Künstlerin Milena Patagônia «Loch» – meinem persönlichen Favoriten vom Album «Pool».
21:20 Uhr
Nach zwei Zugaben und viel Applaus begeben sich die Künstlerinnen zurück in den Backstage-Bereich. «Es war so wunderschön, den Sonnenuntergang zu sehen, während dem Lied ‹niemer›», sagt Simo Saster. Ich frage Alwa Alibi, was ich für meinen kurzen Bericht schreiben könnte. Sie schlägt eine Schlagzeile vor: «Campfire Stage begeistert das Publikum». Was besonders freut ist, dass die Künstler*innen von Hecht und Troubas Kater im Pulikum waren und fleisig Instastorys gemacht haben.» Soukey meint: «Es war geil», und mein Versuch, ein Interview zu führen, wird abgebrochen, als wir zurück auf die Bühne gehen, um das Equipment abzubauen.
23:45 Uhr
Kantine im Backstage-Bereich: Shewit, Simo Saster und ich bedienen uns am Buffet. «Vielleicht nächstes Jahr auf der Waldbühne», schlage ich vor. «Vielleicht», antworten sie. Lil Nas X überquert die Strasse und betritt die Hauptbühne mit einer grossen Entourage. Wir trinken noch etwas und bestellen einen Shuttle. Die Hymne «Industrie baby» erfüllt die Luft, und ich beende meine Berichterstattung von der Veranstaltung.