Es Gnuusch im Fadechörbli

von Rita Jost 10. November 2022

Mir nähme ds Troom wieder uf. D Rita Jost mäldet sech zrügg mit Bärndütschzedeli. Zum Uftakt eis über Dialäktusdrück rund um ds Lisme und Näje.

I ghöre no zur «Generation Füüfwücheler». Meitschi (nume Meitschi!) hei bis i d Achzgerjahr i de Summerferie (!) füf Wuche lang müesse ga lehre huushalte. Schrecklech, hei mr denn natürlech gfunde. Und gjublet, wo die Rüebli-RS isch abgschafft worde. Siderhär isch Huushalte meh u meh öppis, wo Froue u Manne mache. U Handarbeite – i meine Lisme u Näije – isch ender e Spezialdisziplin. Die einte chöis die andere nid. Mir (die wiibleche Wäse) heis früecher no müesse lehre – öb begabt oder nid.

I ha da dra müesse dänke, wo n i chürzlech wieder mau e Lismete agfange ha. Aa-litsche, Lätsche zelle, u när: inestäche, umeschlah, dürezieh und abelah… alles isch mr wieder i Sinn cho. U i ha gstuunet: Lisme isch wie Velofahre. Einisch glehrt u me chas – es Läbe lang. Eigetlech genial. Und es isch so meditativ! Nach emne Wyli isch me vou im Flöu und es geit fasch vo sälber: e linggs, e rächts, ufnäh, abnäh, gradus lisme … me cha sogar Fernseh luege derzue, muess eifach ufpasse, dass es keni Fädilätsche git. Bim ne Müschterli oder bim Fächtli-mitnäh muess me sech churz chli konzentriere (u hoffe, dass denn grad nid die alles entscheidendi Passaasch im Fernseh chunnt). Aber nächhär scho gly… abstäche, ablitsche … u fertig isch dr Socke. Itz no vernäje. Das heisst: e Wullenadle ga sueche.

Ojeee, was hani für nes schrecklechs Gnuusch im Fadechörbli. Da hets Schärine, wo n i gar nümm gwüsst ha, dass i die ha. E Chnopflochschäri, e Ziggzaggschäri, es Uftrenn-Schärli. U Güfeli: grossi, chliini, längi, churzi, mit farbige Chöpfli und ohni. U Hootschgufe i allne Grössine. Lengscht nid alli si im Gufechüssi. Derbi hätti zwöi wunderschöni Exemplar. Eis e farbigi Wäbarbeit vom eim vo de Giele (immerhin). Eis es gschtickts Nadle-Etui (!) vom andere. Offebar hei also o d Giele i de Achzgerjahr lehre sticke: Vorstiche, Hinderstiche, Chrützlistiche, Überwindlige, Chnopflochstiche. Ganz schön, ke Schnurpf. Drum hanis o ufbewahrt dür all die Jahr. Dür die Jahr, wo n i sälber chuum einisch meh als e Chnopf agnäjt oder schnäu öppis gsöimelet ha. Oder z Fade gschlage.

Das isch öppe no dinne gläge. Z Fade schlaa, u de mit dr Näjmaschine rasch düre-chutte. Derbi hets i däm Fadechörbli nid nume es Gnuusch, es liegt o ganz viel Dialäktik dinne und das gub Aasätz zu töifschürfende psychologische Gedankeschpiel. Dr Mani Matter hätts sicher gschafft, das Troom ufznäh und dermit d Wält z erkläre. I la nech sälber la hirne. I lisme witer u fröie mi über die paar Usdrück, wo i mim Fadechörbli fürecho si.

(Öppis nähm mi Wunder: bruucht me ds Wörtli «Troom» hüt no? Wohär chunnts ächt? Uf Hochdütsch isch es «ds Ändi vom Fade». U no grad en anderi Frag: gits e bärndütsche Usdruck für «Fallmasche»? Antworte bitte a:
I bi gschpannt!)