Bernsehen (3/7)

von Severin Nowacki 6. Februar 2013

Severin Nowacki hat seiner Fotoserie «Bernsehen» den Untertitel «unnützes Wissen fotografiert» gegeben. In Teil 3 erinnert er an das Loebegge-Telefon, das es heute nicht mehr gibt. Weil niemand es noch braucht heutzutage.

Bis Mai 2007 gab es am Loebegge ein Telefon, ohne Wählscheibe und nur für eingehende Anrufe. Wer verspätet zum Rendezvous unterwegs war, konnte aus der nächstgelegenen öffentlichen Telefonkabine (Ende Neunzigerjahre gab es davon 45’000 in der Schweiz) die Person, mit der er verabredet war, unter der Nummer 031 320 73 99 anrufen.

Wenn das Telefon am Loebegge klingelte, hob der Nächstbeste den Hörer ab und rief lautstark den Namen der gesuchten Person in die Runde. So wurde der Anprechspartner vermittelt und man konnte mitteilen, dass man verspätet war.

Warten war süsses Nichtstun – entweder andere Wartende kritisch beaugapfeln oder wildfremde Menschen anlächeln. Heute ist dies eine nostalgisch-altmodische Vorstellung.

» Die Serie im Überblick

 

Frühere Serien aus «7 Tage, 7 Bilder»:

» Yves Maurer: Zaungast (als Bildstrecke)
» Fabian von Unwerth: Haldenstrasse 18
» Beat Schertenleib: B wie Bahnhof
» Karin Scheidegger: Januarloch
» Christine Strub: Weihnachtsmärit
» Remo Schmidt: Bern Panalog
» Marco Zanoni: Liebefeld wild & gefährlich
» Hanspeter Bärtschi: Ein nasskalter Sonntagabend
» Barbara Hess: Währschafts
» Stefan Maurer: Besetzte Orte