Die Zukunft des ehemaligen Restaurant Burgernziels an der Thunstrasse 115 steht in den Sternen. Die Gaststätte, in der zurzeit asiatisch aufgetischt wird, könnte in absehbarer Zeit abgerissen werden, wie die Pächter der Liegenschaft berichten. Man sei aber von Anfang an über mögliche Überbauungspläne aufgeklärt worden, berichtet Nga Nguyen vom Asia Halong. Bereits bei Vertragsschluss habe die Besitzerin des Grundstücks, die Oekopol Immobilien AG, mit offenen Karten gespielt.
Öffentliches Erdgeschoss
Sabine Schärrer von der Quartierkommission Quav4 hofft auf eine qualitativ hochstehende Neugestaltung der Liegenschaft. Das Grundstück sei grundsätzlich geeignet für eine gewisse Verdichtung, Bedingung sei jedoch ein öffentliches Erdgeschoss und ein intelligenter Nutzungsmix.
Schärrer kritisiert ausserdem, dass die Stadt, als das strategisch wichtige Grundstück zum Kauf ausgeschrieben war, nicht zugeschlagen hat. «Diese Ecke des Platzes ist meines Erachtens ein wichtiges Grundstück, städtebaulich, aber auch angesichts des geplanten Kreiselumbaus und der neuen Überbauung auf dem Tramdepotareal.»
Ein Trend setzt sich durch
Dass das Restaurant Burgernziel nicht von der öffentlichen Hand erworben wurde, entspricht einem Trend, den die Stadt selbst gesetzt hat. Während früher Restaurants an städtebaulich und touristisch wichtigen Lagen noch gezielt gekauft oder gehalten wurden, ist die Stadt jetzt von dieser Praxis abgekommen.
Das jüngste Beispiel ist die Berner Markthalle. Die Stadt hatte 2013 auf den Kauf der traditionsreichen und zentralen Liegenschaft am Berner Bahnhof verzichtet.