Die Johannes- und die Markuskirche in Berns Norden sollen fusionieren. Dabei sollen das Kirchgemeindehaus Johannes und die dazugehörige Johanneskirche umgenutzt werden. Die reformierte Johanneskirche liegt an der Breitenrainstrasse im Berner Breitsch. Die Kirche und das dazugehörige Kirchengemeindehaus ist dabei nicht nur bei Kirchgänger*innen, sondern auch in aktivistischen Kreisen schon länger bekannt: «Der Klimastreik hatte schon über hundert grössere Treffen im Kirchgemeindehaus Johannes», erklärt Jann, aktiv beim Klimastreik Bern.
Die reformierte Kirche des Kantons Bern muss rund die Hälfte ihrer Immobilien abgeben. Darunter viele kleine Gemeindehäuser, aber eben auch das grosse Gemeindehaus Johannes und die dazugehörige Kirche. Grund: eine schrumpfende Kirchgemeinde und knappe Finanzen. Für die Klimastreikbewegung könnte dies ein herber Verlust sein, weil ein wichtiger Raum für die Bewegung verloren geht. Deswegen hat sich eine Gruppe von Menschen aus der Kirchgemeinde, der feministischen Bewegung und dem Klimastreik dazu entschieden, das Kirchgemeinde-Haus und Kirche im Breitenrain kurzerhand selbst zu übernehmen.
Entstehen soll ein Haus der Bewegungen, in dem verschiedene aktivistische Gruppen, Nachbar*innen, Künstler*innen und Vereine zusammenkommen, erläutert die Aktivistin Meret, die sich beim feministischen Streikkollektiv Bern engagiert. «Es soll dort einfach wuseln, verschiedene Aktivist*innen sollen sich im Haus der Bewegungen begegnen können.»
Miteinander über Dinge quatschen, sich organisieren mit vielen Kollektiven, alles unter einem Dach: Das soll im Gemeindehaus Johannes möglich werden, wenn es nach den Aktivist*innen Meret und Jann geht. Zu diesem Traum ist es noch ein weiter Weg, doch die Aktivist*innen zeigen sich optimistisch.