«Wir wollen einfach eine Gleichstellung»

von Simon Klopfenstein 25. Februar 2013

Kinderbetreuung bewegt unsere Stadt. Mirella Burri, die Betriebsleiterin der privaten Kita «Miabiala», fordert mehr unternehmerische Freiheiten. 

Das grosse Jubiläumsfest gab es nicht. Still und heimlich, zuhause mit einem Kuchen, haben Mirella Burri und ihre Mutter das einjährige Bestehen ihrer Kita «Miabiala» gefeiert. Seit zwölf Monaten bieten die beiden engagierten Frauen fast 30 Familien die Möglichkeit, Kinderbetreuung und Beruf unter einen Hut zu bringen. Die Idee zur eigenen Kita entstand auf dem Spielplatz. Damals 2008, als Kinderbetreuerin in privaten Familien, stellte Mirella Burri im Austausch mit Eltern in der Elfenau die grosse Nachfrage nach einer Kita fest. 

In der arbeitsintensiven Aufbauphase von «Miabiala» gelangte das Thema Kinderbetreuung auch vermehrt und kontrovers aufs politische Parkett der Stadt Bern. Im Mai 2011 sagte die Berner Stimmbevölkerung, als eine der ersten Gemeinden der Schweiz, JA zur Einführung von Betreuungsgutscheinen. Diese hätten im Januar 2013 im Rahmen eines Pilotprojektes eingeführt werden sollen. Wäre da nicht der Volksvorschlag eines überparteilichen Komitees, welches das von der Stadt erarbeitete und vom Stadtrat angepasste und beschlossene Betreuungsreglement punktuell ändern will. Kernanliegen sind dabei die Erhaltung eines Maximaltarifs und die Defizitgarantie für die städtischen Kitas. Am 9. Juni spricht das Berner Stimmvolk das letzte Wort.

Mirella Burri wird dann ganz sicher ein Nein einlegen. Die Anliegen des Volksvorschlags erachtet sie als inakzeptable Ungleichbehandlung privater Kitas. Die Debatte ist eröffnet. Was denken Sie?