Umweltschützer Florian Häberli aus dem Breitsch flog nach Sardinien. Die klimabesorgte Lena Abderhalden aus der Lorraine düste nach Sizilien. Und Frutarier Benno Füglistaller aus dem Rossfeld fuhr mit seinem zwanzigjährigen VW-Büssli samt Familie und Abgasfahne in die Toskana. Nun sind alle wieder daheim. Die Berner Herbstferien sind zuende.
Das ermöglicht, dass wir nun der wirklich wesentlichen Frage nachgehen – jener nach dem Unterschied zwischen Männern und Frauen. Wir blenden zurück nach Sardinien, Sizilien und in die Toskana. Es war heiss und bis in den Abend warm. Die Männer trugen Bermudas und Kurzarmhemden. Und sonst nichts. Die Frauen trugen Sommerkleider. Und sie trugen Taschen. In diesen hatten sie das Portemonnaie samt Karten, die Sonnen- und die Lesebrillen, den Auto- und den Wohnungsschlüssel, Papiernastücher, das Handy und den üblichen Frauenkram.
Die Taschen aus Lastwagenblachen sind immer noch fleissig im Umlauf. Die Dinger eignen sich auch ausgezeichnet, wenn man wieder mal mit Brennholz oder mit Goldbarren unterwegs ist.
Und die Männer? Sie versuchten all das in den Hosentaschen zu verstecken. Von hinten betrachtet sah das aus wie wie eine schlecht konstruierte gepolsterte Velohose. Vorne erinnerten die Beulen an seltsam platzierte doppelte Schwellkörper.
Der aktuelle Schweizer Mittelmass-Herbst vermindert das Problem. Aber er löst es nicht. Nämlich: Frauen haben Taschen, Männer haben Ausbuchtungen.
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Modekundige werden nun einwenden, dass es für dafür Lösungen gibt. Zum Beispiel die Büetzerhose. Sie hat so viel Stauraum, dass auch ausgewiesene Schreiner, Gärtner, Spengler, Stromer noch nicht alle Taschen entdeckt haben. Für Hammer und Nägel, Bohrer und Dübel, Znüni und Zmittag. Doch nachgefragt: Welche Frau möchte mit einem derart befrachteten Hosen-Träger in den Ausgang?
Weiter: Die Taschen aus Lastwagenblachen sind immer noch fleissig im Umlauf. Die Dinger eignen sich auch ausgezeichnet, wenn man wieder mal mit Brennholz oder mit Goldbarren unterwegs ist. Doch für den Alltagsgebrauch sind sie viel zu gross.
Zugegeben: Die Trennung von den Kurzarm- und T-Shirt-Tagen tut weh. Doch wir Männer freuen uns, dass wir in den kommenden Wochen wieder unsere altvertrauten Freunde um uns haben, die Jackentaschen, innen und aussen, unten und oben, links und rechts.
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