Viererfeld und Mittelfeld

von RaBe Info 12. Juni 2023

Im Viererfeld und Mittelfeld in der Länggasse soll ein neues Quartier mit über tausend Wohnungen entstehen. Schon zweimal hat die Stadtberner Stimmbevölkerung dem Vorhaben an der Urne zugestimmt. Am 18. Juni steht nun die wohl letzte Abstimmung zum Viererfeld und Mittelfeld an.

Die Stimmbevölkerung entscheidet über die Abgabe von zwei Landflächen. Die Stadt will die Wohnungen nämlich nicht selbst bauen. Verschiedene Bauträgerschaften sollen den Bau realisieren, dafür muss die Stadt den Bauträgerschaften das Land abgeben. In der Vergangenheit hat die Stadt schon viele Baurechtsabgaben gemacht.

Bei diesen zwei Baufeldern, über die jetzt abgestimmt wird, geht es aber um viel Geld. Deswegen braucht es die Einwilligung der Stimmbevölkerung, und zwar am 18. Juni gleich zweimal. Einerseits über die Abgabe von Land im Baurecht an die Hauptstadtgenossenschaft, andererseits geht es um die Landabgabe an die Mobiliar.

Der Stadtberner Finanzdirektor Michael Aebersold zeigt sich optimistisch, dass die Stimmbevölkerung am 18. Juni ein Ja in die Urne wirft. Die Vorlage im Viererfeld begeistert aber nicht alle: Ein Bündnis kritisiert das Projekt seit Jahren im Grundsatz. Das Vierer- und Mittelfeld solle als Freiraum ausgespart werden, damit nicht alles zubetoniert wird. Für die letzten Abstimmungskämpfe hat das Gegner*innenkomitee jeweils eine Kampagne lanciert, dieses mal haben sie sich dagegen entschieden, erklärt Simone Machado von der Grünalternativen Partei. Trotzdem bedauere sie das Wegfallen der Grünfläche im Viererfeld.

Ein Bedauern, für das Meret Schindler von der SP wenig Verständnis hat. Es sei wichtig, in der Stadt verdichtet zu bauen. Sonst würde es zu einem Wachstum auf dem Land kommen, was mehr Fläche versiegeln würde. Zudem werde auf dem Viererfeld nicht komplett zubetoniert. Die Hälfte der Fläche werde für einen Park verwendet, so Meret Schindler.

Verdichtetes Bauen in der Stadt oder bewahren von Grünflächen: Die Gretchenfrage, die seit Jahren bei jeder Abstimmung über das Viererfeld gestellt wird. Das letzte Wort über die Abgabe von den zwei Landflächen im Baurecht hat die Stimmbevölkerung am 18. Juni. Der Grundsatzentscheid ist aber gefallen: Ein Nein würde das Projekt nicht mehr stoppen, sondern nur verzögern.