El Anatsui ist 1944 in Anyako, Ghana, zur Welt gekommen. Er bildete sich zum Plastiker und dozierte an der University of Nsukka in Nigeria. Seine Kunstwerke werden auf der ganzen Welt gezeigt.
El Anatsui ist hoch dekoriert: 2015 erhielt er an der Biennale von Venedig einen goldenen Löwen für sein Lebenswerk, 2017 den Praemium Imperiale, den in Japan in fünf Kategorien vergebenen «Nobelpreis der Künste». 2019 zeigte das Haus der Kunst in München eine grosse Übersichtsausstellung für El Anatsui, die erste in Europa.
Kuratoren der Ausstellung waren der aus Nigeria stammende Kunsthaus-Direktor Okwui Enwezor (der u.a. die Documenta Kassel und die Biennale Venedig kuratierte und 2019 starb) sowie Chika Okeke-Agulu, Künstler und Professor für Kunstgeschichte in Princeton.
Die Ausstellung ist nun nach Doha und vor Bilbao im Kunstmuseum Bern zu sehen: «Triumphant Scale». Sie ist wahrhaftig triumphierend in ihrem Ausmass und in der Grösse vieler der skulpturalen Kunstwerke. Doch die Werke trumpfen nicht auf. Sie sind vielmehr Versuche, das traditionelle Kunstschaffen in Ghana und Nigeria in unserer Zeit zu verstehen und weiterzuführen. Und viele bestehen in ihrer aussergewöhnlichen Dimension aus abertausenden kleinen Teilen wie Flaschenverschlüssen, Kupferdraht, Plastic – das Ineinander und Miteinander menschlicher Existenzen symbolisierend.
Vernissage im Kunstmuseum Bern ist am 12. März. Die Ausstellung dauert bis 21. Juni.
Wir kommen in einer Besprechung auf die aussergewöhnliche Ausstellung zurück.