Biegt man in Bern von der Spitalgasse ins Ryffligässli ab, steht man vor dem Impact Hub. Der ist derzeit ziemlich angesagt: Ein grosser, mehrstöckiger Co-Working-Space mit viel kreativen Menschen, zahlreichen Projekten und stylischen Sitzungsräumen. Mit freundlichem Empfang und erst noch in Bahnhofnähe. Zu den Mitgliedern des Hub gehört auch das Sunraising-Team: die Co-Präsis Melanie Mettler und Matthias Egli sowie Projektleiterin Aline Trede.
Bei unserem Besuch im Impact Hub fällt auf: keine Aktenschränke, kein Büromaterial, nur geschäftige, vorwiegend junge Menschen hinter Laptops. Aline Trede winkt uns an ihre heutige Arbeitsfläche. Hier werden also Solardächer in Bern geplant, für Menschen, die selber kein Haus besitzen, aber trotzdem per Solardach ihren ökologischen Beitrag leisten wollen. „Die Rechnung ist schnell gemacht“, sagt Aline Trede, „die überwiegende Mehrheit der Bernerinnen und Berner wollen keinen Atomstrom und unterstützen die Energiewende, aber 80 Prozent wohnen zur Miete und können deshalb nicht einfach so ein Solardach bauen.“
Auf ewb-Rechnung gutgeschrieben
Hier setzt Sunraising an: Mit einer einmaligen Zahlung von 350 Franken pro Quadratmeter Solardach auf einem „fremdem“ Haus kann man 20 Jahre lang jährlich 110kwh Solarstrom beziehen, ebenfalls pro Quadratmeter. Diese einmalige Investition wird direkt auf der ewb-Rechnung gutgeschrieben. ewb, die Stadt Bern und ewb-ökofonds unterstützen denn auch mit Rat und Tat die Sunsraising-Idee.
Dass Sunraising mit den Geldern von über 250 Investor(innen) seit Mitte 2016 schon acht Dächer einweihen konnte (darunter das abgebildete 220-Quadratmeter-Schulhausdach), hat nicht nur mit prominenten Botschafter(innen) wie Musiker Greis zu tun. Insbesondere der Berner Solardachchallenge, der auf den Wettkampf zwischen den verschiedenen Berner Stadtteilen setzt, hat viel Schub gebracht. Der nächste Challenge ist für Ende Mai geplant, während zweier Wochen.
Das Sunraising-Team trifft sich zu regelmässigen Sitzungen im Impact Hub und kann sich dort mit all den kreativen Menschen, die gerade dort sind, austauschen. Einmal zeigte Aline Trede einen Flyer-Entwurf herum, der einem visuell Veranlagten die Frage „Ist das für eine Sonnencreme?“ entlockte. „Er hatte recht“, sagt Trede. Der Flyer erschien danach in anderer Form.