Stadt Bern verleiht Sozialpreis 2021

von RaBe Info 7. Dezember 2021

Der «Berner Sozialpreis 2021 freiwillig.engagiert» geht an zwei Projekte, die sehr unterschiedlich sind und damit die Vielfalt des freiwilligen Engagements symbolisch abbilden. Die Stadt Bern zeichnet das «Solidaritätsnetz Bern» sowie das Online-Magazin «baba news» mit je 10’000 Franken aus.

«baba news» ist ein Online-Magazin, das «aus dem Innern einer multiethnischen Community berichtet und kreativen Köpfen ein Sprachrohr gibt». So beschreiben die Macherinnen und Macher von «baba news» die Ausrichtung ihres Medienangebots in eigenen Worten. 2018 gegründet können die jungen Initiantinnen Albina Muhtari, Ana Radovanovic und Merita Shabani aus Bern nach einer dreijährigen unentgeltlichen Aufbauarbeit nun erstmals vier Teilzeit-Redaktorinnen und Redaktoren einen bescheidenen Lohn für einen Teil ihrer Arbeit entrichten.

Die lustigen, überraschenden oder auch nachdenklich machenden Geschichten und Berichte stammen mehrheitlich von in der Schweiz aufgewachsenen Menschen mit Migrationshintergrund. Motivation für ihre Arbeit ist, dass sie sich an ihrem Arbeitsort Bern und in der Schweizer Gesellschaft nur bedingt zugehörig fühlen und ihre persönlichen Erfahrungen und ihren eigenen Blick auf die Welt teilen wollen. Anstatt dass Medien über sie schreiben, berichten sie selbst. «Damit geben die jungen Migrantinnen und Migranten einen einmaligen Einblick in ihre Lebenswelt – sehr authentisch, einmal witzig, einmal ernst und oft berührend», umschreibt Gemeinderätin Franziska Teuscher die Stärke der Plattform.

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Das Team vom Solidaritätsnetz freut sich über die andere Hälfte des Preises. (Foto: Rabe Info)

Das «Solidaritätsnetz Bern» hingegen ist nicht im World Wide Web verankert, sondern bietet seine Dienstleistungen an der Schwarztorstrasse 76 in Bern an. Dort betreiben Freiwillige eine Anlaufstelle für Migrantinnen und Migranten, die aufgrund ihres prekären Aufenthaltsstatuts in Notsituation geraten sind. Die durchschnittlich 20 bis 30 Personen, die pro Woche die Beratungsstelle aufsuchen, sind auf soziale und/oder juristische Beratung oder Direkthilfe angewiesen. Unter dem Dach des «Solidaritätsnetz Bern» läuft zudem das Projekt «Kinderrechte selbstbestimmt», bei welchem Freiwillige junge Migrantinnen und Migranten auf dem Weg zu einer Ausbildung unterstützen. Umgekehrt dient die Anlaufstelle der Bevölkerung, Institutionen, Flüchtlingsunterkünften etc. als Auskunftsstelle bei Fragen im Zusammenhang mit Asyl, Aufenthalt und Migration. «Überzeugt hat die Jury, dass das Solidaritätsnetz Bern breit und nahe an den hilfsbedürftigen Migrantinnen und Migranten arbeitet und handfeste Unterstützung bietet», begründet Franziska Teuscher die Auszeichnung.