Die Dämmerung zog bereits über die Stadt, als sich die Cafeteria des Berner Generationenhaus mit Menschen füllte und das Licht des Beamers die Leinwand erhellte. Der Verein SIBA (Social Innovation Bern Accelerator) hatte an diesem 28. Oktober zum Netzwerkevent geladen um die Grassrootbewegungen und Start-ups im Bereich der sozialen Innovation zusammen zu bringen, zu vernetzen, Bedürfnisse abzuklären und Forderungen zu formulieren.
Grosse Bandbreite an Initiativen
Der Einladung – es handelte sich um einen Pilotevent – folgte eine bunte Mischung verschiedenster Personen; Engagierte, Interessierte, Präsentierende und Diskutierende. Nachdem die Co-Präsidentin von SIBA, Ingrid Kissling-Näf, die Anwesenden begrüsst hatte, folgten in dichter Abfolge zwölf Pitches von Organisationen und Initiativen, die im Raum Bern sozial Innovatives leisten. Da sprach etwa Nino Müller vom Impact Hub über das Konzept der radikalen Kollaboration und was dies für das moderne Arbeitsumfeld bedeute. Michael Bock lud ein, sich beim radiesli, dem gemeinschaftlich betriebenen Bauernhof in Worb, zu engagieren und Markus Dick präsentierte mit „Projekt Hilfe“ die Idee einer Datenbank verschiedenster Anlaufstellen für Hilfsbedürftige. Die Bandbreite der vorgestellten Projekte war gewollt gross, und so fanden sich von der Förderung Berner Solarstroms bis zum Crowdfunding sozialer und humanitärer Projekte verschiedenste Ansätze, die an dem Abend allesamt ihren Platz finden durften.
Ähnliche Positionen – unterschiedliche Ansätze
Bereits während der zwölf Pitches wurden Anregungen und Inspirationen gesammelt, die anschliessend in kleineren Gruppen intensiv diskutiert wurden. Themen der Diskussion waren Fragen, die für alle Beteiligten von Interesse waren und in deren Beantwortung sich verschiedene Ansätze zeigten: Wie steigern wir unsere lokale Relevanz? Wie werden wir bekannter? Wie vernetzen wir uns? Wie finanzieren wir uns? Im gemeinsamen Austausch tauchten auch mal Widersprüche auf, Meinungen liefen sich zuwider und englische Schlagwörter wurden zum Diskussionspunkt, als es um das Thema zielgruppengerechter Kommunikation ging. Schnell ersichtlich wurden die individuellen Bedürfnisse, die vorgestellten Projekte besser kennenzulernen und sich untereinander vermehrt auszutauschen um das Wissen gegenseitig zu nutzen. Dies wurde denn auch als Forderung formuliert: Das Schaffen einer Basis für die gegenseitige Vernetzung im Sinne einer Lern- und Austauschplattform, sei dies in Form regelmässiger Treffen oder einer digitalen Drehscheibe.
Neue Möglichkeiten eröffnen
Die Vielfältigkeit der Organisationen, die an dem Anlass vertreten waren, bietet eine grosse Chance, voneinander zu lernen und so für alle Beteiligten neue Möglichkeiten zu eröffnen. Die Eingeladenen waren sich einig, dass es nicht darum geht, neue Dienstleistungen zu schaffen, sondern die in verschiedenen Bereichen vorhandenen Angebote und Erfahrungswerte im Sinne eines Interfaces zu vernetzen. Die regen Gespräche, die auch noch am anschliessend offerierten Apéro fortgesetzt wurden, zeigen, dass ein solches Bedürfnis definitiv vorhanden ist. Der Verein SIBA darf eine positive Bilanz des Anlasses ziehen und überlegt nun, wie das Berner «Ökosystem» weiter aktiviert werden kann, damit die soziale Innovation in Bern noch öfters so lebendig zu Tage treten darf, wie es an diesem 28. Oktober geschah.
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Mit Pitches vertreten waren folgende Organisationen:
Basecamp4hightech
Sunraising
OGG
Impact Hub Bern
innovage
icareforyou.ch
impact
Projekt Hilfe
SOS Nachhilfe
Transition Bern
radiesli
Berner Generationenhaus