Wenn ich morgens aufwache, höre ich den Bach hinter unserem Haus rauschen. Und später, in der Küche, explodieren kleine Wassertropfen mit einem Plopp zwischen der Bialettikanne und der Küchenplatte. Der Kaffee ist fertig, wenn die Kanne zischt und faucht.
Es sind diese kleinen Geräusche, die einen Ort vertraut erscheinen lassen und zu einem Zuhause machen. Sie sind unterschiedlich von Land zu Land, Stadt zu Stadt und Haus zu Haus. Menschen, die schon einmal ihr Zuhause verlassen mussten, haben das besonders zu spüren bekommen. In der Hörausstellung «Ohren auf Reisen» des Vereins «Zuhören Schweiz» erzählen verschiedene Menschen mit Migrationshintergrund von den Klängen, die sie an ihr altes Zuhause erinnern und davon, wie ihr neues klingt. Sie haben die Klänge in Workshops in Zusammenarbeit mit Radio RaBe zu Audiocollagen verarbeitet und in einer Live-Radiosendung vorgestellt. Die Hörstücke lassen die Zuhörer*innen am Zirpen ukrainischer Grillen, dem Singen marokkanischer Fussballfans und dem Schreien der Möwen auf dem Bosporus teilhaben. Mit jedem Geräusch machen ihre Ohren eine kleine Reise in die Vielfalt menschlicher Hörwelten.
Die Ausstellung gastiert noch bis zum zweiten Oktober im Haus der Religionen am Europaplatz.