1721 erbaute die Familie von Erlach das Schloss als herrschaftliche Sommerresidenz und Pendant zum Erlacherhof an der Junkerngasse in Bern. Seit mehr als hundert Jahren führt der Kanton darin eine Anstalt. Zwei Tage lang kann man sich darin umsehen: Es gibt einen Markt, zu Essen und zu Trinken, Informationen über den Strafvollzug und geführte Rundgänge durch die Arbeitsbereiche.
Dieses Jahr kommt etwas hinzu. Ein unabhängiger Verein erforscht zusammen mit der Universität Bern die Geschichte des Schlosses und der Anstalten Hindelbank. Von grossem Interesse ist auch die Frage: Wie waren die Beziehungen zwischen dem Dorf und seinen Anstalten? Die Dorfbevölkerung, ehemalige Angestellte und frühere Insassinnen sind eingeladen, von ihren Erinnerungen zu erzählen. Dafür gibt es das Erzählcafé. Die Erzählungen fliessen in das Projekt ein. Bis 2021 entstehen daraus eine Ausstellung und eine Publikation.
Im Schlosskeller wird eine erste kleine Ausstellung gezeigt mit historischen Fotos vom Anstaltsleben und Schrifttafeln zur Entwicklung des Schlosses seit 1866, zuerst als Armenverpflegungsanstalt, dann als Zwangsarbeitsanstalt (1896–1912), anschliessend zugleich als Besserungsanstalt für administrativ Versorgte und Gefängnis (1912–1981) und seit 1981 ausschliesslich als Gefängnis.
Der Schlossmärit ist offen am Freitag, 30.11., von 17-21 Uhr, und am Samstag, 1.12., von 15-20 Uhr. Der Zug braucht gut 10 Minuten. Vom Bahnhof Hindelbank zum Schloss fährt kostenlos ein Shuttlebus.