Alles begann mit einer Maturaarbeit über Heilpflanzen an der Emme. Heute betreibt Kevin Nobs nebenberuflich die Plattform «skepping» und bietet unter anderem Wildkräuterkochkurse, Heilpflanzenexkursionen und Botanikreisen an. «Mir geht es darum, Menschen wieder mehr in die Natur zu bringen», sagt der 26jährige, der im letzten Sommer an der Universität Bern sein Studium in Biologie und Germanistik abgeschlossen hat. An einem SIBA-Anlass hat er skepping vorgestellt. «Daraufhin hat sich das Berner Generationenhaus bei mir gemeldet und wir stellten eine kleine Veranstaltung auf die Beine», erklärt Kevin Nobs. Unter dem Titel «Die Show für vergessenes Alltagswissen» sprach Nobs über Heilpflanzen aus der Natur und ihre Anwendung in der eigenen Küche. «Dieses Alltagswissen scheint immer mehr zu verschwinden», erklärt Kevin Nobs «allerdings wird es durch das Internet einfacher, schnell Informationen zu finden.» Diese Entwicklung habe aber eine Schattenseite. «Nicht alle Information, die man im Internet findet, ist korrekt und oft sehr allgemein gehalten. Gewisse Pflanzen können giftig sein, man sollte sich daher nicht blindlings auf Halbwissen verlassen.» Früher sei solches Wissen mit spezifischen Tipps und Tricks eher noch von Generation zu Generation weitergegeben worden. «Mein Ziel ist es, dieses Wissen neu zu beleben», meint Nobs, «wir alle haben unsere Wurzeln in der Natur.»
Unterstützung von verschiedenen Seiten
Mit skepping bietet er verschiedene Erlebnisse in der Natur an. Nebst Kursen über Heilpflanzen auch Teamevents wie Übernachtungen im Baumzelt. «Das ist eine sehr intensive Art des Abschaltens», sagt Nobs, «da können sich 20 Stunden wie vier Tage Ferien anfühlen.» skepping laufe sehr gut, meint Nobs. Trotz der vielen Angebote ist skepping bisher ein Ein-Mann-Betrieb. Für einzelne Angebote arbeitet er mit anderen zusammen. Mit dem nahenden Frühling beginnt für Kevin Nobs bald wieder die Hochsaison. Im Winter sei alles ein wenig ruhiger, sagt Nobs, der hauptberuflich in einer Apotheke in Burgdorf arbeitet und aktuell die Ausbildung zum Naturheilpraktiker absolviert. «Das ergänzt sich für mich alles sehr gut», sagt er, «ich habe viele verschieden Zugänge aus Theorie und Praxis zum selben Thema.»
skepping erhält Unterstützung von verschiedenen Seiten, so vermitteln etwa «Bern Welcome» und «Emmental Tourismus» seine Angebote. Gerne würde Kevin Nobs seine Angebote noch bekannter machen und auch andere Personen ins Boot holen, die etwa die Übernachtungen im Baumzelt selbständig durchführen können, damit er nicht immer selbst dabei sein muss. «Spannend wäre es auch, jemanden zu finden, der Kochkurse für Kinder anbietet. So würde das Angebot noch vielfältiger.» Schon jetzt spreche skepping viele verschiedene Gruppen an, sagt Kevin Nobs: «Es gibt Menschen, die regelmässig zu den Kochkursen kommen, aber niemals auf eine Botanikreise mitgehen würden. Dann gibt es auch das Gegenteil und jene, die an allem interessiert sind.» Das sei auch völlig in Ordnung, sagt er und lacht.
Sorgen mache ihm momentan aber etwas anderes, sagt Kevin Nobs: «Für die nächste Saison habe ich noch keine Küche, in der ich meine Kochkurse anbieten kann.» Er suche aktuell einen Raum dafür, dies sei aber schwierig, da seine Kurse zu unregelmässig stattfinden, um die Räumlichkeit ganz alleine zu mieten. Allzu sehr beunruhigen lässt sich der junge Botaniker davon aber nicht, das werde dann schon irgendwie klappen, meint er. Unterdessen gilt es, das restliche Programm vorzubereiten, wie etwa eine zweiwöchige Reise nach Äthiopien im kommenden November.