Maria und Gini, DJ-Duo «deineschwester»

von Lucy Schön 31. Januar 2024

Winterserie: Lärm Was ist Lärm? Und wie kann damit umgegangen werden? Wir fragen Menschen, die in ihren Berufen Lärm erleben.

Gini

«Meistens dauert ein DJ-Set zwei Stunden – querbeet von Reggaeton zu House bis Trash und Techno. Wenn wir auflegen, machen wir auf eine Art Lärm. Ich habe aber das Gefühl, die tanzenden Menschen sind der Lautstärke durch die Monitore viel mehr ausgesetzt als wir beide. Manchmal gehen wir nach dem Auflegen am gleichen Ort noch in den Ausgang und tanzen auch. Dann merke ich später im Bett, dass ich gerade sehr viel Lärm konsumiert habe. Da ist dann ein Rauschen in meinen Ohren.

Ursprünglich habe ich Schreinerin gelernt. Lärm nimmt in diesem Beruf viel Raum ein – die Maschinen sind so laut. Wenn du deine Ohren nicht schützt, trägst du grosse Schäden davon. Auch hat mich der Lärm wahnsinnig müde gemacht.

Jetzt studiere ich Vermittlung, Kunst und Design. An der Uni finde ich die Akustik sehr angenehm. Dem Lärm bin ich am meisten beim Pendeln ausgesetzt. Dort kann ich auch nicht den Geräuschen ausweichen, höchstens mit guten Kopfhörern. Die Zugdurchsagen stören mich – sie sind jeden Tag da, ultralang und mega laut. Anstrengend finde ich auch kaffeeschlürfende Menschen. Da muss ich manchmal sogar das Abteil wechseln.»

(Foto: David Fürst)

Maria

«Wir legen seit einem Jahr auf. Wir hatten gerade eine Phase mit vielen Auftritten. Jetzt wurde es ein bisschen weniger, meistens so einmal im Monat. Das ist viel entspannter für uns – und sicher auch für unser Gehör.

Die Geräusche bei unseren DJ-Sets summieren sich – vom Raum um dich herum, den Monitoren, den Kopfhörern mit den nächsten Tracks. Nach dem Auflegen habe ich recht oft Ohren- oder Kopfschmerzen. Bis jetzt ist es nicht unerträglich. Aber gerade, wenn ich nicht so fit bin, merke ich beim Auflegen, dass mich die Lautstärke belastet.

Hauptberuflich arbeite ich als Lehrperson für Primarschüler*innen. Grundsätzlich ist das ein lärmiger Beruf, es kommt aber auf die Klasse und die einzelnen Kinder an. Ich habe da eine recht hohe Toleranz, merke aber: ist der Lärm-Pegel den ganzen Tag konstant laut, bin ich erschöpft.

Das schlimmste Geräusch finde ich das Geräusch von einer Gabel auf Styropor, etwa bei Takeaway-Essen. Dann zieht sich in mir alles zusammen. Auch wenn Menschen nach Liedern an Konzerten nicht klatschen, sondern mir direkt ins Ohr pfeifen. Horror!»

Hier ein Einblick in ein DJ-Set von Gini und Maria: