«Mädchenblumen»

Entstanden in enger Zusammenarbeit zwischen dem Kollektiv Augenlieder und Kulturschaffenden aus den Bereichen Musik, Film und Tanz sind die vier Kurzfilme mehr als nur verfilmte Lieder: Sie sind interdisziplinäre Neuinterpretation eines alten Meisterwerks.

Ep. 1 Kornblumen von Sean Wirz.

Es stellte sich insbesondere die Frage, wie den mitunter sexistischen Texten aus dem 19. Jahrhundert zu begegnen ist. Antworten darauf fanden die Berner Regisseur*innen Sean Wirz, Cassandra Schurtenberger, Basil Oberli und Carlo El Basbasi sowie Marlen Schmid.

Ep. 2 Mohnblumen von Cassandra Schurtenberger.

Richard Strauss komponierte die «Mädchenblumen» 1889, mit 23 Jahren, Felix Dahn schrieb die Texte. Strauss’ Musik scheint zeitlos, Dahns Texte sind es nicht. In vier kitschigen Blumen-Metaphern wird je ein idealisierter Frauentypus beschrieben. Das Kollektiv Augenlieder bleibt beim Original-Text, deutet die Frauentypen aber neu als vier Persönlichkeitsanteile einer einzigen Frau.

Ep. 3 Epheu von Basil Oberli und Carlo El Basbasi.

Entsprechend tritt mit Yvonne Sieber, die auch für die Choreografie verantwortlich zeichnet, in allen vier Episodenfilmen dieselbe Tänzerin auf. Gleichsam von Kamera und gesungenem Text verfolgt, antwortet sie darauf und entwickelt sich so in eine dem Text entgegenlaufende Richtung. Ihr Blick geht zurück zum Betrachter. Die Figur ist nicht mehr länger Objekt, sondern wird zum Subjekt. Dies scheint das Ziel und ist der Verdienst der filmischen Umsetzung der «Mädchenblumen».

Ep. 4 Wasserrose von Marlen Schmid.