Mad Pride: Tanzen für psychische Gesundheit

von RaBe Info 15. Juni 2022

Mit viel Musik, Tanz und Redebeiträgen für die psychische Gesundheit: Am Samstag, 18. Juni 2022 wirbelt die Mad Pride durch die Berner Innenstadt.

In Anlehnung an das Konzept der «Gay Pride» will die «Mad Pride» die Thematik der psychischen Erkrankungen auf eine spielerische Art enttabuisieren und entstigmatisieren.

Die «Mad Pride» soll ihre Wirkung sowohl nach innen, als auch nach aussen entfalten, betont Marcel Wisler, Leiter des Organisationskomitees der Mad Pride 2022 und Kommunikationsverantwortlicher bei der Stiftung Pro Mente Sana. So soll die «Mad Pride» einerseits Öffentlichkeit schaffen, andererseits aber auch die Betroffenen stärken.

Viele Betroffene, insbesondere auch Jugendliche würden ihre psychischen Erkrankungen oft lange verstecken. Und man wisse aus der Therapiearbeit, dass der Austausch und die Erfahrung, nicht alleine zu sein mit der Krankheit, sehr wichtig sei. Diese Wirkung von Gesprächen in kleinen Gruppen will die «Mad Pride» mit der Parade quasi vergrössern.

Psychische Erkrankungen gehen uns alle an, betont Marcel Wisler. Gemäss Prognosen der Weltgesundheitsorganisation WHO werden Depressionen bis 2030 die am Weitesten verbreitete Erkrankung sein, noch vor Herzkrankheiten.
Gemäss Wisler kommt aktuell jede zweite Person in der Schweiz im Verlauf ihres Lebens irgendwann einmal mit psychischen Belastungen in Kontakt, sei es durch eigene Erfahrungen, sei es durch Angehörige. Höchste Zeit also, psychischen Erkrankungen in der Öffentlichkeit eine Plattform zu geben.

Marcel Wisler, OK-Leiter Mad Pride 2022. (Foto: Rabe Info)

Die Idee der «Mad Pride» stammt aus Kanada. Gemäss Marcel Wisler habe man es dort mittels mehrmaliger Durchführung geschafft, die Thematik der psychischen Erkrankungen innert einigen Jahren zu enttabuisieren. Genau dieses Ziel verfolge man nun auch in der Schweiz.

Die erste «Mad Pride» fand 2019 in Genf statt. Nach zwei Jahren coronabedingter Wartezeit kann die zweite «Mad Pride» in Bern nun endlich über die Bühne gehen, freut sich Marcel Wisler.