Lerch hält an seinem Kurs fest

von Anne-Careen Stoltze 25. April 2013

Seine Entscheide haben selbst in seiner Partei, der SP, nicht allen gefallen. Er habe mit zu wenig Augenmass gehandelt, werfen Kritiker dem amtierenden Regierungsstatthalter Christoph Lerch vor. Er will jedoch genau so weitermachen wie bisher – und gewählt werden.

Herr Lerch, lange sah es für Sie nach einer stillen Wahl für Sie aus. Nun haben Sie eine Konkurrentin – wie fühlt sich das an?

Christoph Lerch:

Ich habe damit kein Problem. Es ist ein demokratisches Recht, welches meine Herausforderin in Anspruch nimmt. Ich stelle mich dem Wettbewerb gern und nehme es als Chance an, mich weiterhin als Regierungsstatthalter zu präsentieren.

Wer unterstützt Sie heute? Bei der letzten Wahl vor vier Jahren konnten Sie noch auf die Unterstützung des Grünen Bündnisses zählen. Die haben gestern Stimmfreigabe beschlossen.

Das ist richtig. Mich unterstützen bisher die SP, die GFL und der Gewerkschaftsbund der Stadt Bern und Umgebung. Die Namen des Unterstützungskomitees werden in dieser Woche auf meiner Homepage veröffentlicht.

Die Grünen haben sich vor allem an Ihren Entscheiden rund um die Reitschule gestossen. Das Nachtleben ist denn auch einer der zentralen Knackpunkte in Ihrem Amt. Wie wollen Sie dies in Zukunft handhaben?

Ich werde meinen Kurs in Zusammenarbeit mit der Stadt Bern weiterführen wie bisher. Das Regierungsstatthalteramt ist kein politisches Amt sondern eine Vollzugsbehörde. Ich muss mich an die geltenden Gesetze halten.

Aber Sie haben einen persönlichen Ermessensspielraum…

Das stimmt schon. Aber das Nachtleben liegt in Händen der Gemeinde und der Gemeinderat erarbeitet derzeit ein Nachtlebenkonzept, das mir künftig als Leitlinie dienen wird. Trotzdem: Ich muss mich nun mal an das Gastgewerbegesetz halten und und suche in diesem Rahmen angemessene Lösungen.

Angesichts einer Kandidatin der GPB-DA werden Sie als SP-Mann für die Bürgerlichen nun vielleicht interessanter. Wer hat Ihnen von bürgerlicher Seite Unterstützung zugesichert?

Ich habe bereits Zusagen bekommen und einzelne BDP-Mitglieder unterstützen mich.

Und wie sieht es mit der SVP aus?

Bisher nicht.

Wie viel Geld werden Sie in den Wahlkampf investieren?

Ich rechne mit etwa gleichen Ausgaben wie beim Wahlkampf 2009, also mehrere 10’000 Franken.

Wofür geben Sie das Geld aus?

Es sind ein Wahlprospekt geplant und ein Wahlzettel, der den Abstimmungsunterlagen beliegt. Zudem werden Plakate aufgehängt und Inserate erscheinen. 

Ihre Homepage ist derzeit im Umbau. Währenddessen ist Ihre Konkurrentin ist bereits mit eigener Homepage und einer Facebookseite im Netz präsent? Ist Social Media im Wahlkampf für Sie ein Thema?

Meine Homepage wird demnächst neu aufgeschaltet. Auf Facebook habe ich eine Seite, habe diese allerdings nicht mehr aktualisiert.