Lautmalerische Musik macht Mut

von Beat Kohler 8. Juli 2013

In Bümpliz konzentrierte sich das Projekt Tönstör ganz auf die Sprache. Die Kindern lernten, diese spielerisch einzusetzen und gemeinsam ein babylonisches Sprachengewirr zu veranstalten.

Leises Gebrabel. Lachen und Gekicher. Ein Aufheulen. Von Ferne gleichen sich die Klänge, die aus der Turnhalle dringen, ganz normalem Pausenlärm und doch ist da etwas anders. Die Geräusche sind geordnet und strukturiert, sie hören abrupt auf und ändern sich. So tönt es, wenn eine 5./6. Klasse im Berner Kleefeld Tonaufnahmen macht.

Doch dafür brauchte es Übung. Die eigene Stimme zu erheben und sich dadurch auch vor den Klassenkameraden zu exponieren, das braucht Mut. «Wenn ihr euch im Alltag daran erinnert, werdet ihr auch selbstbewusster über den Pausenhof gehen», ermuntert Barbara Balba Weber, Künstlerische Leiterin Tönstör, die Mädchen und Jungen. Nicht alle lassen sich mitreissen, zu gross sind die Hemmungen.

Der grösste Teil der Gruppe ist aber hochkonzentriert bei der Sache, wenn es darum geht, die verschiedenen Geräusche aufzunehmen. Nach einer Testaufnahme gibt Tontechniker und Musiker Tobias Reber jeweils das Startzeichen und die Kinder beginnen zu lachen, zu gackern oder zu heulen.

«Die Aufnahmen werden im Anschluss zu einem Stück zusammen montiert», erklärt er. Dafür braucht er Aufnahmen von Einzelnen, Gruppen und der ganzen Klasse. Zusammen mit den Aufnahmen, die in anderen Klassen entstehen, wird das babylonische Sprachengewirr der Klasse aus Bümpliz am Sonntag, 8. September 2013, in der Dampfzentrale Bern zu hören sein.