Der Schiffscontainer ist während zweier Wochen Standort für ganz unterschiedliche Kunstaktionen und kulturelle Darbietungen. Ein Mix aus bildender Kunst, Video, Performance, Musik und Tanz soll öffentlich machen, welche kreativen Kräfte im Quartier stecken. Denn alle Kunst- und Kulturschaffenden, welche hier auftreten, stammen aus dem Quartier oder wohnen hier.
Den Auftakt der beiden Kulturwochen bildete der Loryplatz-Frühlingsmärit am 30. Mai 2015. Im Container bot an diesem Tag das Kinder-Malatelier Malo Bolo einen Mal- und Bastelworkshop für Kinder an. Im Lauf der folgenden Tage lud eine florale Oase zum Verweilen ein, machten Videoinstallationen den Wandel im Quartier erlebbar, wurden Alltagsgeschichten von Jugendlichen und aus dem Orient erzählt, traten Musik- und Tanzgruppen auf. Zum Abschluss realisieren nun in der zweiten WocheStudierende der Hochschule der Künste Bern unter dem Titel KULTURESK ihre Kunstprojekte.
Sinnliches für die Nase
Die Blumeninstallation von Martina Strausak und Nadine Mrkwitschka boten nicht nur dem Auge sondern auch der Nase & Gaumen Sinnliches. An vielen Veranstaltungen gab es ausserdem Gelegenheit, sich zu verköstigen. Und wo ein Catering-Angebot beim Container fehlte, konnten sich hungrige und durstige Personen im nahe gelegenen Restaurant Lory eine erholsame Pause gönnen. Alle Veranstaltungen sind öffentlich und kostenlos.
«Wir sind zuversichtlich, mit dem Programm den unterschiedlichen Vorlieben und Interessen der Quartierbewohner gerecht zu werden und damit einen Farbtupfer ins Quartier bringen zu können», sagt Prisca Granacher Büchler vom Organisationskomitee. Urs Emch von der IG Loryplatz zieht ebenfalls eine positive Zwischenbilanz: «Oft braucht es nur wenig, um einem Platz etwas Leben einzuhauchen!»
Nutzungskonzept Loryplatz
Organisiert wird das Kulturprojekt Loryplatz 2015 von einer Arbeitsgruppe des Quartiervereins Holligen-Fischermätteli (HFL). Der Verein setzt sich hier seit bald 140 Jahren für die Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität ein. Und er war Mitbegründer der IG Loryplatz, die sich nun seit Jahren dafür einsetzt, dass der Loryplatz wieder zum Quartierplatz wird und nicht lediglich ein Verkehrsknotenpunkt bleibt.
Die Kulturaktion im Container ist denn auch Element des «Nutzungskonzepts Loryplatz», das die Stadt 2013 auf Initiative der Quartierbewohner in Kraft gesetzt hat mit dem Ziel, den Platz neu zu beleben.