Krieg, Flucht und Migration sind auch Fragen der Kultur

von Christoph Reichenau 29. März 2022

Die Berner Theater sind für alle Geflüchteten offen und gratis. Bühnen Bern stellt mit Sonderveranstaltungen Fragen zu den Menschenrechten, zu Flucht und Migration.

Ab sofort haben alle Menschen, die in die Schweiz geflüchtet sind und hier Schutz suchen, freien Eintritt zu allen Aufführungen und Veranstaltungen von Bühnen Bern. Voraussetzung ist ein entsprechender Ausweis. Dies dürften die Ausweise S (für Schutzbedürftige), N (für Asylsuchende) sowie F (für vorläufig aufgenommene Ausländer*innen) sein. Am einfachsten wird die Frage an der Billettkasse im Stadttheater am Kornhausplatz geklärt. Diese ist erreichbar per Telefon unter 031 329 52 52 oder persönlich Montag bis Freitag von 10:00 bis 18:30 Uhr und Samstag von 10:00 bis 14:00 Uhr sowie abends zu allen Veranstaltungsterminen.

Die gleiche Regelung gilt in der Dampfzentrale. Menschen mit den Ausweisen S, N und F haben freie Eintritt für Eigenveranstaltungen. Die Freikarten können an der Abendkasse abgeholt werden.

Schon seit ein paar Jahren gilt das Gleiche im Schlachthaus Theater. Dort können Freikarten auch vorab reserviert werden.

Sonderveranstaltungen

Am 8. April um 18 Uhr wird im Foyer des Stadttheaters «A Walk to Myself» eröffnet, ein Sound- und Videoprojekt von Firas Shamsan. Shamsan, aus dem Jemen geflüchtet, lebt dank des «Writer-in-Exile»-Programms des Pen-Zentrums seit drei Jahren in Bern. Er ist Filmer, Blogger und Fotograf. «A Walk to Myself» ist ein Stadtrundgang durch Bern. Firas Shamsan erzählt – über Smartphone und Kopfhörer erlebbar – von «seinem» Bern, aber auch von den Erinnerungen an Jemen und Wünschen an die Zukunft.

Die Billettkasse stellt Kopfhörer zur Verfügung. «A Walk to Myself» ist anschliessend bis zum Ende der Spielzeit verfügbar.

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Am gleichen 8. April um 19:30 Uhr moderiert der Journalist Daniel Binswanger (Online Magazin Republik) im Foyer des Stadttheaters eine Diskussion zu Flucht, Migration und Menschenrechten. Auf dem Podium reden werden Marie-Luisa Frick (Rechtsphilosophin), Natalya Michel (Verfahrensbegleiterin ukrainischer Flüchtlinge), Nora Refaeil (Vizepräsidentin der Eidg. Kommission gegen Rassismus) und Roger de Weck (ex Generaldirektor SRG).

volldabei und vollaufgeklärt

Stadtrundgang und Diskussion sind Anlässe der Organisation «volldabei und vollaufgeklärt». Sie zielt auf die Selbständigkeit junger Geflüchteter und deren gesellschaftliche Teilhabe. Aus der Website wird die Struktur nicht vollständig erfassbar. An den erwähnten Anlässen beteiligt sind indes die Berner Rechtsberatungsstelle für Menschen in Not, die röm.-kath. Gesamtkirchgemeinde Bern und Umgebung, die reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und die isa Fachstelle Migration.