Ziegler ist 85-jährig, ehemaliger Soziologiedozent, ehemaliger SP-Nationalrat, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Mitglied im beratenden Ausschuss des UN-Menschenrechtsrats, Autor zahlreicher kritischer, aufrüttelnder und immer Feind und Freund klar benennender Bücher. Im Feuer für das Richtige und gegen den Kapitalismus ist der in Thun aufgewachsene Ziegler kein bisschen milde geworden. Er tourt derzeit auf allen realen und virtuellen Bühnen als Promotor seines Buchs «Was ist so schlimm am Kapitalismus?», einem Gespräch mit seiner Enkelin Zohra. «Gespräch» ist allerdings viel gesagt: Die Enkelin gibt die Stichworte, der Grossvater doziert, palavert, mahnt und grummelt. Auf lange Sicht will er tendenziell das Richtige, aktuell verteidigt er manchmal die Falschen (derzeit Maduro in Venezuela). Er ist ein amüsanter Plauderer, nie um ein Bonmot oder Zitat verlegen. So passt er gut auf die Bühne.
Jean Ziegler im Stadttheater
Anfang Mai hat er in der Buchhandlung Stauffacher sein jüngsten Buch vorgestellt. Am Montag, 27. Mai, um 18 Uhr ist Jean Ziegler wieder in Bern, dieses Mal im Stadttheater als Gast von Philipp Tingler bei der letzten Ausgabe der Berner Reden.