Zum Anfang der Hundstage (23. Juli bis 23. August) zeigt das Lichtspiel in seinem Sommerfilmzyklus am Montag, 25. Juli ab 20.00, den Film «Hundstage» von Ulrich Seidl (Baröffnung ab 19.00). Mit diesem Film über die heissesten Tage im Jahr feierte der österreichische Regisseur 2001 seinen Durchbruch.
Zum Inhalt: Hitzig und kaltblütig geht es zu in diesem Film zwischen Alltag und Alptraum, Autobahn und Supermarkt. Ort der Handlungen sind Wiener Vororte, trist, kahl und trocken.
Aufgeteilt in sechs Episoden, die z.T. miteinander verbunden sind, zeigt der Film sechs Geschichten. Die Temperaturen steigen, die Luft flimmert und der Alltag verläuft wie Melasse. Verschiedene Figuren drehen sich mit ihren Leidenschaften, ihren Ängsten und Phantasien im Kreis. Alltag, aber auch Alptraum.
Die Trauer, die der Wittwer um seine verstorbene Frau begeht, indem er seine Haushälterin deren Kleid tragen lässt; die ziellose Logorrhö einer offensichtlich verwirrten jungen Frau, die kreuz und quer in der Gegend herumfährt; die Beziehung eines jungen Paares, die von Gewalt und Ohnmacht geprägt ist.
Klimawandel, hitzige Debatten und Feuer. Unsere Sommerserie steht ganz im Zeichen der Hitze.
Bisher erschienen:
Das Film-Ding 002: Der hitzige Filmprojektor
Heisse Grenze im kühlen Norden
Wie sehr brennen Berner*innen für die Fussball-EM der Frauen?
Kleine Risse entstehen im Asphaltmoloch
Die Figuren in Seidels vielleicht eindeutigstem Spielfilm sind gleichzeitig alltäglich und von grosser individueller Tragik.
Journal-B bringt nächste Woche im Blog «Das Filmding» ein weiteres Fundstück aus dem Fundus des Lichspiels. Es passt bestens zum Thema «Hitze», weil nämlich das Ding aus den Anfängen des Freiluftfilms leicht Feuer fing. Was der Schweizer Chemienobelpreisträger Richard Ernst (1933 – 2021) damit zu tun hat, erfahren Sie demnächst in diesem Blog.