Wie können Städte in der Planung den Herausforderungen der Klimakrise auf demokratische Weise begegnen? Wie sieht eine sowohl ökologisch wie auch sozial nachhaltige Städteentwicklung aus, die Impulse aus der Basis aufnimmt? Um diese Fragen zu diskutieren, veranstaltete die Anstadt letzte Woche in Zusammenarbeit mit Journal B ein Podium. Die Diskussion fand anlässlich des Gaswerkarealfests statt.
An der Diskussion nahmen Fabian Bauer, Lena Käsermann, Martin Schick, Michael Sutter und Stefan Zöllig. Fabian Bauer arbeitet bei Immobilien Stadt Bern im Bereich Arealentwicklung und ist Gesamtleiter des Stadtentwicklungsprojekt auf dem Gaswerkareal. Lena Käsermann ist Co-Leiterin des Jugend- und Kulturzentrums Gaskessel, davor war sie bereits im Vorstand des Vereins Gaskessel tätig und hat unter anderem dazu beigetragen, dass der Gaskessel an seinem Standort bleiben kann.
Martin Schick trug gleich drei sprichwörtliche Hüte, wie er selbst sagte: Zum einen ist er in der Genossenschaft Kalkbreite in Zürich engagiert, zum anderen in der IG Klimagenossenschaft und forscht ausserdem an der ZHdK zum Potential von permanenten Brachen. Michael Sutter sitzt seit elf Jahren für die SP im Berner Stadtrat, ein Grossteil davon in der Kommission für Planung, Verkehr und Stadtgrün (PVS). In dieser Funktion hat er so manches städtisches Bauprojekt eng begleitet.
Stefan Zöllig ist Bauingenieur und Holzbau-Pionier. Er baut aus Überzeugung nur mit Holz und ist der Meinung, der Wohnungsbau ist noch viel zu wenig radikal in Sachen Nachhaltigkeit. Seine Visionen hat er für sich selbst in einem Mehrfamilienhaus umgesetzt, das komplett mit Holz gebaut wurde und ohne Heizung auskommt.
Flächen nutzen oder Freiräume erhalten?
Nach einer Einführung von Lena Käsermann zur Geschichte des Gaswerkareals drehte sich die Diskussion erst einmal darum, wie nachhaltiges Bauen und Wohnen überhaupt aussehen soll. Dabei stand auch die Frage im Raum, ob Neubauten grundsätzlich mit Nachhaltigkeit vereinbar sind. In diesem Zusammenhang diskutierten die Teilnehmer*innen Sinn und Unsinn von Überbauungen auf Brachen.
Das führte natürlich schnell zur Frage, ob die Schwemmebene auf dem Gaswerkareal überbaut oder doch lieber als Brache belassen werden soll. So drehte sich die Diskussion bald auch um konkrete Details des städtischen Projekts. Erwartungsgemäss vertraten die Teilnehmer*innen dazu unterschiedliche Standpunkte.
Im Wechselspiel aus konkreten Aspekten des Projekts und allgemeineren städteplanerischen Überlegungen ging es dann um die Frage, wie diese unterschiedlichen Standpunkte und Impulse aus der Basis der Gesellschaft in die Planung mit einbezogen werden können.
Die Podiumsdiskussion gibt es hier in voller Länge zum Nachhören: