Ferienfilme: «Swiss Made»

von Raff Fluri 22. August 2021

Für viele sind die Sommerferien vorbei, es naht der Herbst – Wanderzeit. Die heimischen Berge sind dazu ein beliebtes Rückzugsgebiet. Für Ruhesuchende bieten sie Entspannung und Erholung. Doch immer mehr werden die Berge zu wahrhaftigen Vergnügungsparks ausgebaut.

Moderne Infrastruktur, Hüpfburgen, Kinderspielplätze und grosse Gerätschaften die Abenteuer und Nervenkitzel versprechen: Hoch oben trifft man an, was man auch im Flachland hätte haben können. Die Bergregionen versuchen, mit solchen Attraktionen zusätzliche Touristen anzulocken. Diesen Vergnügungswahn und die Vermarktung der Berge bringt Sophie Wietlisbach mit ihrem Animationsfilm auf den Punkt. Am besten gleich in Vollbild ansehen – viel Spass!

Der Film prangert ironisch das Absurde an Attraktionen an, die ein unersättliches Publikum sättigen sollen. Sophie Wietlisbach animierte dabei in analoger Collage-Technik rund 1168 Bilder – alles Elemente in Papierform aus existierenden Installationen. «Zuerst hatte ich eine Recherche über die Inszenierung der Landschaft in der Schweiz gemacht und sammelte viele Bilder und Beispiele aus Tourismus-Werbeprospekten», erklärt sie die Vorgehensweise.

Sophie Wietlisbach beim Animieren der einzelnen Teile aus Papier und Karton. (Foto: zvg)

 

Die verwendeten Elemente stammen vor allem aus der Schweiz. «Jungfraujochgebiet, Verbier, Crans-Montana, Zermatt, der Bernina-Express, das Hotel InterContinental in Davos, aber auch Hotels aus der Costa del Sol in Spanien zum Beispiel», zählt Wietlisbach auf.

«Swiss Made» entstand 2016 als Bachelor-Arbeit an der Hochschule der Künste in Bern und lief bis heute an über 30 Festivals in aller Welt. Daraufhin absolvierte Sophie Wietlisbach den Master in Schriftgestaltung an der ECAL in Lausanne. Seither lebt und arbeitet sie als freischaffende Grafikerin und Illustratorin in Fribourg. Soeben kam sie von den Ferien zurück. Selbstverständlich aus den Bergen:  «Vom Wandern», schwärmt sie.